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Für Horesca ist Krise noch nicht vorbei

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Der Gaststättenverband Horesca traf sich am Montag zur Generalversammlung. Erstmals seit Jahrzehnten war es nicht Jean Schintgen, der die Forderungen der Branche vortrug, sondern sein Nachfolger François Koepp.

Nachdem Präsident Alain Rix kurz auf das neue Niederlassungsrecht eingegangen war, das die Branche in der vorliegenden Form nicht akzeptiert, und die neuen Regelungen für Schwimmbäder heftig kritisiert hatte, erinnerte er daran, dass die Horesca-Branche immerhin 4 Prozent des BIP generiert.
Der Präsident würdigte weiter die gute Zusammenarbeit mit dem scheidenden Direktor der Diekircher Hotelfachschule, Louis Robert.

Der neue Generalsekretär begann seine Intervention mit einer Analyse der wirtschaftlichen Lage des Sektors, die er als nicht allzu rosig beschrieb. Die Wirtschaftskrise hat einen Rückgang der Übernachtungszahlen von 7,9 Prozent impliziert; die Belegungsquote liege nun unter 60 Prozent. Nicht nur die Hotels, auch die Restaurants spüren immer noch die Sparmaßnahmen bei vielen Unternehmen und auch die Gaststätten müssten mittlerweile Tagesmenüs anbieten, um zu überleben. Ein Rauchverbot auch in den Cafés würde für zahlreiche dieser Betriebe das Aus bedeuten, so Koepp weiter.
Er rief die Gemeinden auf, aktiv für das Überleben der Dorfkneipen, die oft eine soziale Funktion haben, zu kämpfen.

Soziale Funktionder Dorfkneipe

Zum Beispiel könnten – im Sinne der Lebensqualität – Kommunen leer stehende Gaststätten anmieten und jungen Wirten günstig zur Verfügung stellen.
Der neue Generalsekretär wartete gestern mit einer ganzen Reihe neuer Ideen auf: So sieht er touristisches Potenzial für Luxemburg z.B. im Luxustourismus auf sehr hohem Niveau, will aber auch den Zweiten Weltkrieg stärker vermarkten (etwa mit nachgestellten Szenen in „Bombenkellern“). Seine teilweise interessanten Anregungen stand allerdings die Aussage entgegen, Asylanten in einem Hotelbetrieb könnten eine ganze Region touristisch ruinieren. Zufrieden ist die Horesca mit den von Minister Halsdorf vorgeschlagenen Wasserpreisen, nachdem eine erste Fassung den Protest der Branche hervorgerufen hatte.

Ministerin Françoise Hetto sieht einen leichten Aufschwung bei den Übernachtungen, besonders der Kongress- und Konferenztourismus erhole sich gut. Sie kündigte eine neue Hotelklassifizierung an, bei der zehn europäische Länder mitmachen, und kündigte eine große Werbeoffensive für den touristischen Standort, u.a. bei der Tour de France, an. Zweimal 30 plus (Angebote für über 60-Jährige) und Fahrradtourismus sollen in diesem und im kommenden Jahr speziell gefördert und vermarktet werden.