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Hochgiftiges Plutonium sickert ins Erdreich?

Hochgiftiges Plutonium sickert ins Erdreich?
(AP)

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Aus dem beschädigten japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi tritt offenbar weiterhin hochgiftiges Plutonium aus. Die Situation ist ernst.

Das Schwermetall sickere ins Erdreich ein, hieß es am Dienstag aus Behördenkreisen. Nach Angaben des Kraftwerksbetreibers TEPCO wurde an mehreren Stellen außerhalb des Meilers Plutonium entdeckt. Es gebe Hinweise darauf, dass die Radioaktivität von beschädigten Brennstäben stamme, erklärte Regierungssprecher Yukio Edano am Dienstag. «Die Situation ist sehr ernst», sagte Edano zu Journalisten. «Wir tun unser Möglichstes, um den Schaden zu begrenzen.»

Thailand vernichtet Lieferung aus Japan
Thailand hat die Vernichtung einer Süßkartoffel-Lieferung aus Japan wegen Spuren von radioaktiver Strahlung angekündigt. Dabei handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, erklärte das thailändische Ernährungs- und Gesundheitsministerium am Dienstag.
dapd

Es sei bedauerlich, dass es nicht gelungen sei, einen Austritt radioaktiver Substanzen aus dem Kraftwerk zu verhindern, sagte ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde, Hidehiko Nishiyama. Unterdessen berichtete die Tageszeitung «Yomiuri» unter Berufung auf Regierungskreise, das japanische Kabinett erwäge eine vorübergehende Verstaatlichung von TEPCO.

Schleppende Hilfe

Auch mehr als zwei Wochen nach der verheerenden Naturkatastrophe in Japan kommen Hilfsgüter aus dem Ausland weiterhin nur zögerlich bei den Flüchtlingen an. Ein Mitarbeiter einer Botschaft in Tokio kritisierte in der Zeitung «Yomiuri»: «Wenn wir mehr konkrete Informationen von der japanischen Regierung bekommen würden, welche Hilfen in bestimmten Gebieten benötigt werden, könnten wir effizienter helfen». Dem Bericht zufolge lagern in einigen Botschaften in Tokio Hilfsgüter aus dem Ausland, die allerdings nicht verteilt werden könnten, da Informationen von der japanischen Regierung ausblieben.

Ein Mitarbeiter des japanischen Auslandsministeriums begründete dies laut «Yomiuri» unter anderem mit dem eingeschränkten Transportmöglichkeiten in den Katastrophengebieten. Auch gebe es vor Ort manchmal keinen Platz, die ausländischen Lieferungen zu lagern. Zudem bevorzugten viele Flüchtlinge japanisches Essen, wenn sie die Wahl hätten.

133 Länder

Nach Angaben des Außenministeriums bekam Japan Hilfsangebote von 133 Ländern und Regionen sowie 39 internationalen Organisationen. Davon habe die Regierung 21 Angebote angenommen, die Rettungskräfte und Experten beinhalteten sowie 26, die Hilfsgüter wie Essen und Decken schicken wollten.

Die Europäische Union hatte demnach bereits am 11. März Hilfslieferungen vorbereitet. Decken und Matratzen seien aber erst ab dem 26. März verteilt worden, hieß es.