Die Entscheidung der Regierung von Präsident Barack Obama stieß im Kongress umgehend auf Kritik. Unterdessen ziehen sich immer mehr Gaddafi-Getreue aus dem Land zurück. Mehrere Personen aus dem engen Umfeld des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi sind einem Fernsehbericht zufolge nach Tunesien geflüchtet.
Al-Dschasira berichtete am Donnerstag unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass etwa der Chef des Auslandsgeheimdienstes und ein hochrangiger Diplomat das Land verlassen hätten. Der Chef der nationalen Ölgesellschaft, Schokri Ghanem, der ebenfalls genannt wurde, dementierte jedoch, Libyen verlassen zu haben. «Das ist falsch», sagte er. Der libysche Außenminister Mussa Kussa war am Mittwoch nach Großbritannien übergelaufen.
Diktator agiert skrupellos
Die Truppen des libyschen Regimes haben nach US-Einschätzung trotz des internationalen Militäreinsatzes weiterhin deutlich die Oberhand gegenüber den Rebellen. Das Heer Gaddafis sei gemessen an der Truppenstärke und Ausrüstung ungefähr zehn Mal so schlagkräftig wie die Aufständischen, sagte US-Generalstabschef Mike Mullen am Donnerstag vor dem Streitkräfte-Ausschuss des Abgeordnetenhauses. Zudem agiere der Diktator skrupellos, warnte der amerikanische Top-Militär. Gaddafi würde «so viele (Menschen) töten, wie er müsse, um die Rebellion niederzuschlagen».
Anhänger Gaddafis liefern sich seit Wochen schwere Kämpfe mit Oppositionellen, die besonders im Osten des Landes stark sind. Seit etwa zwei Wochen werden Ziele in Libyen von einer Allianz vor allem westlicher Staaten bombardiert. Hintergrund ist eine UN-Resolution zum Schutz der Zivilbevölkerung.
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