Dabei stehen sich Truppen des von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Wahlsiegers Alassane Ouattara und der Armee, die teils noch dem abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo die Treue hält.
Die französischen Streitkräfte haben im umkämpften Staat Elfenbeinküste 500 ausländische Flüchtlinge auf einem Stützpunkt aufgenommen. Die Gruppe habe in der Nacht Zuflucht auf der Basis in der Stadt Abidjan gesucht, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Unter den Flüchtlingen waren 150 französische Bürger. Französische Truppen sind an der Elfenbeinküste im Rahmen einer Friedensmission stationiert, die aber die derzeitigen Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo nicht verhindern konnte. (dpa)
Ouattara rief die Armee in einer Fernsehansprache auf, die Waffen niederzulegen und einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Die Republikanischen Truppen (FRCI) hätten Abidjan erreicht, ein weiteres Blutvergießen sei sinnlos. «Ich rufe Sie auf, sich ihrem Land zur Verfügung zu stellen und zur Legalität zurück zu kehren», sagte Ouattara im Fernsehsender TCI, der von seiner Partei RHDP kontrolliert wird.
Kämpfe
Mehrere hohe Offiziere von Gbagbos Armee haben dem Herrscher, der sein Amt nicht abgeben will, bereits den Rücken gekehrt. Ein Sprecher der UN-Friedenstruppen UNOCI sprach von rund 50.000 Soldaten und Offizieren, die zu Ouattaras Truppen übergelaufen seien oder die Waffen niedergelegt hätten.
Anwohner berichteten über schwere Kämpfe in der Umgebung des Präsidentenpalastes. Seit den späten Abendstunden sendete der staatliche Fernsehsender kein aktuelles Programm mehr, sondern strahlte nur noch Dokumentarsendungen aus. Viele Abidjaner in den Stadtteilen, die mehrheitlich Ouattara unterstützen, verbrachten die Nacht am Radio oder vor dem Fernseher, um sich über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. «Wir hören Schüsse aus der Stadt, aber hier schießen die FRCI-Soldaten nur in die Luft, um zu zeigen, dass sie die Kontrolle haben», sagte einer von ihnen am Freitagmorgen im britischen Rundfunksender BBC.
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