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Islamisten töten neun UN-Mitarbeiter

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Ein US-Priester verbrennt einen Koran. Ein Vorbeter in Masar-i-Scharif wiegelt die Gläubigen auf. Die Folge: Ein aufgebrachter Mob zieht zur örtlichen UN-Zentrale in der Provinzhauptstadt - und tötet neun Ausländer.

Bei Protesten gegen eine Koran-Verbrennung in den USA haben Demonstranten im nordafghanischen Masar-i-Scharif die dortige UN-Zentrale angegriffen und mindestens neun Ausländer getötet. Der Sprecher der afghanischen Polizei für die Nordregion, Lal Mohammad Ahmadsai, sagte, bei allen neun Toten habe es sich um ausländische Mitarbeiter der Vereinten Nationen gehandelt. Drei davon seien nepalesische Wachmänner gewesen. Die Nationalität der anderen Toten war zunächst nicht bekannt. Auch fünf Demonstranten wurden getötet.

Zu den Opfern des Angriffs auf das UN-Büro in der afghanischen Stadt Masar-i-Scharif gehören eine Norwegerin und ein Schwede. Das bestätigten die Regierungen in Oslo und Stockholm am Samstag. Die skandinavischen Opfer waren eine 53- jährige Pilotin aus Norwegen und ein 33 Jahre alter schwedischer Jurist im Einsatz für die Vereinten Nationen. dpa

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in der Provinzhauptstadt Masar-i-Scharif wurden bei den Ausschreitungen außerdem fünf Demonstranten getötet und 20 weitere verletzt. Die Toten und die Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden, sagte Behördenchef Mirwais Rabeh. Die Opfer hätten Schussverletzungen.

Der Sprecher der Regierung der Provinz Balch, Munir Ahmad Farhad, sagte, hunderte Menschen hätten von einer Moschee ausgehend zunächst friedlich demonstriert. Die Proteste seien gewalttätig geworden, als die Männer das UN-Büro erreicht hätten. Der Mob habe die Wachmänner überwältigt, das UN-Gelände gestürmt und das Gebäude in Brand gesteckt. Polizisten, die zur Verstärkung anrückten, seien mit Steinen beworfen worden. Nach Angaben aus der Polizei hatte ein Vorbeter in der Moschee die Menschen aufgewiegelt.