Offen ließ Westerwelle, ob er das Amt des Vizekanzlers behalten will. Er zog damit die Konsequenzen aus monatelanger innerparteilicher Kritik.
Die Erklärung von Guido Westerwelle, zu seinem Rückzug vom Parteivorsitz vom Sonntagabend in Berlin im Wortlaut:
«Ich habe heute eine Entscheidung getroffen, die ich mir gut und gründlich überlegt habe. Nachdem ich aus Asien, China und Japan zurückgekehrt bin, habe ich eine Anzahl von weiteren Gesprächen auch mit dem engeren Kreis der Parteiführung geführt, aber auch darüber hinaus. Ich werde auf dem kommenden Bundesparteitag im Mai nach zehn Jahren als Parteivorsitzender nicht erneut mich für das Amt bewerben.
Ich kann Ihnen sagen, das mir diese Entscheidung einerseits sehr schwer, andererseits aber auch leicht fällt. Schwer deshalb, weil man nach zehn Jahren als Parteivorsitzender natürlich mit viel Herzblut bei der Sache ist. Leicht aber, weil eine ganze Anzahl von jungen Persönlichkeiten bereitsteht, auch in die Führung der Partei aufzurücken und die Führung der FDP zu übernehmen.
Ich werde meine Arbeit auf das Amt des Außenministers konzentrieren, und ich werde weiterhin mit ganzer Kraft für den Erfolg der Liberalen, für den Erfolg der FDP arbeiten. Wir haben eine gute und erfolgreiche Koalition. Ich möchte, dass wir diese Arbeit auch als Liberale sichtbar und erfolgreich fortführen.
Und ich kann Ihnen versichern, dass das natürlich ein besonderer Tag ist. Es ist ein besonderer Tag natürlich auch für mich selbst. Aber ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Es ist die richtige Entscheidung jetzt auch für einen Generationswechsel in der FDP mit einem Neuanfang zu sorgen.» dpa
Auf einen Vorschlag für die Nachfolge legte sich der bisherige FDP-Chef nicht fest. Westerwelle sprach sich aber für einen «Generationswechsel» in der FDP aus. Als mögliche Nachfolger gelten vor allem Generalsekretär Christian Lindner und Gesundheitsminister Philip Rösler. Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde von Westerwelle vorab informiert.
«Schwere, aber auch leichte Entscheidung»
Die Entscheidung sei ihm einerseits schwer, andererseits aber auch leicht gefallen, sagte Westerwelle. «Der Abschied fällt mir leicht, weil eine ganze Anzahl von jungen Persönlichkeiten bereit steht, auch in die Führung der Partei aufzurücken und die Führung der FDP zu übernehmen.» Er stand seit 2001 an der Spitze der Freien Demokraten.
Westerwelle war nach den Wahlniederlagen der Liberalen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt massiv unter Druck geraten. «Ich habe heute eine Entscheidung getroffen, die ich mir gut und gründlich überlegt habe», sagte der FDP-Chef. «Wir haben eine gute und erfolgreiche Koalition. Ich möchte, dass wir diese Arbeit auch als Liberale sichtbar und erfolgreich fortführen.»
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