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Schwere Kämpfe in Abidjan

Schwere Kämpfe in Abidjan
(AFP)

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In der Elfenbeinküste haben Truppen des gewählten Staatsoberhaupts Alassane Ouattara einen Sturm auf den Präsidentenpalast in Abidjan eingeleitet.

Die Kämpfe im westafrikanischen Staat Elfenbeinküste gehen unvermindert weiter. Die Truppen des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo verteidigten auch am Dienstagmorgen in der Wirtschaftsmetropole Abidjan Stellungen gegen die vorrückenden Kräfte seines Rivalen Alassane Ouattara. Ouattara, Sieger der Wahl im November, wird auch von Einheiten der UN und französischen Streitkräften unterstützt, die vor allem zum Schutz der Zivilbevölkerung eingreifen. Die Kämpfe konzentrierten sich am Dienstagmorgen nach Aussagen von Beobachtern in Abidjan vor allem auf den Bezirk rund um den Präsidentenpalast.

Gerüchte
Laurent Gbagbo will laut französischen Medienberichten über eine Machtübergabe in der Elfenbeinküste sprechen. Wie es aus Kreisen des Wahlsiegers Alassane Ouattara heißt, verhandelt Gbagbo seit Montag. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.
Tageblatt.lu

Die Truppen Ouattaras hatten nach Aussage von dessen Sprecherin Anne Oulouto in der Nacht die Residenz Gbagbos im Stadtteil Cocody im Osten Abidjans unter ihre Kontrolle gebracht. Der Präsidentenpalast liegt im Süden der Stadt. Wo sich Gbagbo aufhält, war nicht bekannt.

Lage ist heikel

In der Gegend des Präsidentenpalastes sei schweres Geschützfeuer zu hören gewesen, berichteten Einwohner aus Abidjan der Website figaro.fr. Gekämpft werde auch rund um die Polizeischule in Cocody, wo zahlreiche Ausländer lebten. Die Lage dort sei besonders heikel, weil die Brücken, die zu dem Stadtviertel führten, von Anhängern Gbagbos gehalten würden.

Ouattaras Sprecher Patrick Achi sagte dem US-Nachrichtensender CNN am späten Montagabend, er sei zu 80 Prozent sicher, dass Gbagbo im Präsidentenpalast sei. Er werde vielleicht schon am Dienstag gefangen genommen. Die neue Regierung werde möglicherweise den Internationalen Strafgerichtshofs einschalten, um Gbagbo den Prozess zu machen.

Frankreich im Einsatz

Ausländische Militärhubschrauber hätten unter anderem ein Militärlager der Gbagbo-Truppen unter Beschuss genommen, berichteten französische Medien. Der Élysée-Palast bestätigte, dass französische Truppen an Angriffen der UN-Mission gegen die Soldaten von Gbagbo beteiligt sind.