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Riesen auf Reisen

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Ein Teil der im Differdinger Walzwerk angefertigten Stahlträger sollte am Mittwoch nach Deutschland abtransportiert werden. Viele Hindernisse sind zu bewältigen.

Über mehrere Wochen haben die Arbeiter von ArcelorMittal in Differdingen zwölf 42 Meter lange Stahlträger angefertigt (siehe Tageblatt vom 11. März). Dabei musste das Differdinger Walzwerk über seine Grenzen hinausgehen. Noch nie zuvor wurden hier Stahlträger von solchen Ausmaßen hergestellt. Nun sollten am Mittwochabend sechs der zwölf 30 Tonnen schweren Stahl-Riesen abtransportiert werden. Allerdings verzögerte sich das Vorhaben, so dass bis Redaktionsschluss der außergewöhnliche Konvoi nicht auf die Reise geschickt werden konnte.

Ziel der Träger ist Sachsen-Anhalt, wo sie zum Bau einer Brücke benötigt werden. Bis die schwere Fracht an ihrem Ziel bei Magdeburg ankommt, steht ihr eine zweitägige Reise bevor. Jeweils zwei Träger werden auf jeden Laster aufgeladen. Am Mittwochabend sollten die ersten drei Schwertransporter losfahren. Die restlichen sollen sich – so zumindest der Plan – am Donnerstagabend auf den Weg machen. Die Organisation eines solchen Transportes fordert einen riesigen logistischen Aufwand. Vom ArcelorMittal-Werk bis zur Autobahn A13 müssen einige Straßenschilder und sogar eine Straßenlaterne weichen.

Umweg durch Bayern

Um dann auf die A13 aufzufahren, muss der Schwertransporter rückwärts und in entgegengesetzter Fahrtrichtung über die Ausfahrt auf die Autobahn auffahren. Natürlich werden dieser Teil der Autobahn sowie einige weitere Straßen hierfür gesperrt. Um die Sicherheit des Transportes zu gewährleisten werden die Laster von der Polizei eskortiert.

Doch auch auf der Autobahn gibt es noch Hindernisse. Durch das enorm hohe Gewicht können die Schwertransporter nicht über sämtliche Straßen fahren. Deshalb ist die Transportfirma gezwungen, einen großen Umweg zu fahren.
Von Trier geht es über Heilbronn bis hinunter nach Nürnberg. Von dort aus fahren sie Richtung Berlin, um bei Leipzig nach Magdeburg zu gelangen.
Dabei legt der Konvoi innerhalb von zwei Tagen eine Strecke von 800 km zurück.
Diese lange Zeit erklärt sich durch die Maximalgeschwindigkeit der Laster, die bei 62 km/h liegt.