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Nahrungspreise sinken erstmals seit Monaten

Nahrungspreise sinken erstmals seit Monaten
(dpa)

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Nachdem die Nahrungsmittelpreise acht Monate lang kontinuierlich gestiegen sind, gingen sie erstmals wieder zurück. Entwarnung kann trotzdem noch nicht gegeben werden.

Erstmals seit Monaten sind die Nahrungsmittelpreise weltweit leicht zurückgegangen. Daraus könne aber noch nicht geschlossen werden, dass der drastische Anstieg der letzten Zeit beendet wäre, mahnte die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) am Donnerstag.
Der Preisindex der FAO lag im März durchschnittlich bei 230 Punkten. Das sind 2,9 Prozent weniger als der Spitzenwert im Februar, aber immer noch 37 Prozent höher als im März vorigen Jahres.

Der Rückgang bedeute eine willkommene Unterbrechung des stetigen Anstiegs der letzten acht Monate, sagte der Direktor der FAO-Abteilung Handel und Märkte, David Hallam. Viel werde aber von den neuen Aussaaten abhängen. Auch steigende Ölpreise als Folge der Unruhen im arabischen Raum und die Folgen der Erdbebenkatastrophe in Japan dürften in den kommenden Monaten für Unsicherheit und Schwankungen sorgen.

Nächste Krise nicht ausgeschlossen

Fachleute machen sich bereits auf eine Wiederholung der Krise 2007-2008 gefasst, als die Teuerung bei Lebensmitteln in vielen Ländern zu Gewaltausbrüchen und politischen Spannungen führte. Der Berater der Hilfsorganisation Oxfam Luca Chinotti wies darauf hin, dass viele arme Gemeinschaften die Auswirkungen der hohen Preise bereits zu spüren bekämen und die Getreidevorräte der wichtigsten Exportländer auf einem niedrigen Stand seien. «Nahrungsmittel sind immer noch für viele arme Menschen viel zu teuer. Und die anhaltende Gefahr starker Preisschwankungen bedeutet, dass sich die Situation sehr schnell sogar noch verschlechtern kann», erklärte Chinotti. «Es muss dringend gehandelt werden, um eine weltweite Nahrungsmittelkrise wie 2008 abzuwenden.» Die Getreidepreise seien immer noch 60 Prozent höher als im März 2010 und äußerst instabil. Er forderte die Politik dringend auf, die Nahrungsmittelproduktion in Entwicklungsländern zu verstärken und sicherzustellen, dass arme Länder mit Preissteigerungen fertigwerden könnten.

Dem FAO-Bericht zufolge deutet einiges zwar auf eine höhere Getreideerzeugung 2011 hin. Die erwartete Zunahme könnte aber dennoch nicht ausreichen, die Lager wieder aufzustocken, so dass die Preise bis 2012 hoch bleiben dürften.