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Schon wenig Alkohol steigert Krebsrisiko

Schon wenig Alkohol steigert Krebsrisiko
(dpa)

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Das tägliche Glas Wein oder Bier zum Feierabend steigert nach einer neuen Studie deutlich das Krebsrisiko.

Die europäische Untersuchung bestätigt, dass schon kleine Mengen regelmäßig konsumierten Alkohols die Gefahr deutlich erhöhen, an bösartigen Tumoren in der Mund- und Rachenhöhle, an den Stimmbändern und in der Speiseröhre sowie an Darm- und Leberkrebs zu erkranken.

«Unsere Daten zeigen, dass viele Krebserkrankungen hätten vermieden werden können, wenn der Alkoholkonsum auf zwei Getränke täglich bei Männern und ein Getränk täglich bei Frauen beschränkt worden wäre. Das sind die Empfehlungen vieler Gesundheitsorganisationen», erläutern die Autoren der Studie, darunter auch deutsche Wissenschaftler. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der neuesten Ausgabe des «British Medical Journal».

Eineinhalb Bier für Männer, kleiner Wein für Frauen

Die Grenzmenge liegt demnach bei 24 Gramm Alkohol pro Tag für Männer und 12 Gramm für Frauen. Das entspricht etwa eineinhalb Flaschen Bier für Männer und einem kleinen Glas Weißwein für Frauen.

Nach der Studie ist derzeit jede zehnte Krebserkrankung bei Männern und eine von 33 bei Frauen durch Alkoholkonsum zumindest begünstigt. Die Deutschen führen die Rangliste derer, die mehr Alkohol trinken als für sie gut ist, an. 43,8 Prozent der deutschen Männer liegen demnach über dem Limit, gefolgt von den Dänen und den Briten. Bei den Frauen ist die Reihenfolge genau gleich.

Die Untersuchung ist Teil einer Langzeitstudie zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs (European Prospective Investigation of Cancer, EPIC). Daran nehmen etwa 360.000 Probanden aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Griechenland und Dänemark teil. Die Studie war in den 1990er Jahre begonnen worden. «Die Menschen trinken heute sogar noch mehr, und das könnte dazu führen, dass noch mehr alkoholbedingte Krebserkrankungen auftauchen», sagte Autorin Naomi Allen von der Universität Oxford.