Mediziner der neuseeländischen Universität Auckland empfehlen, den Einsatz von Kalziumpräparaten generell zu überdenken. Der Stoff soll vor allem Frauen nach den Wechseljahren vor
Osteoporose schützen. Er steht allerdings auch in Verdacht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu begünstigen. Zwar hatte eine großen
Langzeitstudie mit mehr als 36.000 Teilnehmerinnen diese Vermutung nicht bestätigt. Aber die meisten dieser Frauen hatten schon vor Beginn der Untersuchung regelmäßig Kalzium geschluckt. Der Mediziner Ian Reid wertete nun lediglich die Daten jener knapp 17.000 Teilnehmerinnen aus, die den Stoff vor Beginn der Studie nicht
genommen hatten.
Nun erhöhte Kalzium das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um etwa 20 Prozent. Die Auswertung von 13 weiteren Studien bestätigte diesen Trend. Die Forscher vermuten im «British Medical Journal», dass die Gefährdung auf dem plötzlichen Anstieg der Kalziumwerte im Blut beruht. Die begünstige möglicherweise eine Gefäßverkalkung. Daher müsse der Einsatz von Kalziumpräparaten neu
bewertet werden. Dänische Mediziner betonen in einem Kommentar, das
erhöhte Herz-Kreislauf-Risiko durch Kalzium sei zwar keineswegs bewiesen. Diese Frage müsse aber durch weitere Studien geklärt werden.
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