«Ich habe Angst, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte zurückfallen könnten», sagte Kroes am Dienstag auf einem Telekommunikationskongress in Köln. Insbesondere in einigen Ländern Asiens seien die Datennetze wesentlich schneller als in Europa. So hätten bereits 15 Prozent der Haushalte in Südkorea ganz besonders fixe Anschlüsse per Glasfaser – in Europa sei es erst ein Prozent.
In der digitalen Wirtschaft zeichne sich zudem eine für Europa ungünstige Arbeitsteilung ab: Computer und Handys kämen aus Fernost – Software aus den USA. «Ich will nicht, dass Europa einen aussichtslosen Kampf gegen Asien und Amerika im Bereich Innovation eingeht.»Deshalb müsse sich Europa beim Ausbau der Breitband-Infrastruktur sputen – nach dem Plan der Kommission sollen im Jahr 2020 alle EU-Bürger mit 30 Megabit pro Sekunde im Internet surfen.
«Wir werden es bereuen»
«Wenn wir jetzt nicht investieren, werden wir es bereuen», warnte die Niederländerin. Billig werde das nicht – Kroes veranschlagt die Kosten auf 270 Milliarden Euro. Das Gros davon sollen Privatunternehmen stemmen, doch werde die EU nicht umhinkommen, Geld beizusteuern.
Die Investitionen lohnten sich aber für die Wirtschaft: Die Hälfte der Produktivitätszuwächse in der EU werde in der IT- und Telekom-Industrie erzielt. Die Branche mache sechs Prozent der europäischen Wirtschaftleistung aus. «Die Industrie ist jetzt größer als einige Mitgliedsstaaten und wächst schnell», sagte sie. Dass könnten derzeit nicht viele EU-Staaten von sich behaupten
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können