Der Vertrag sei unterschrieben, teilte ein Sprecher der Bertelsmann-Tochter aus Luxemburg am Montag mit. Partner in Indien ist das Reliance Broadcast Network Limited.
Laut RTL geht es einerseits um einen Kanal mit internationalen Realitysendungen, die überwiegend von der RTL-Produktionsfirma FremantleMedia («Deutschland sucht den Superstar») stammen sollen. Dazu komme ein Kanal mit Actionformaten, der sich vornehmlich an Männer richte, hieß es.
Zielgruppe
Beide Sender sollen in erster Linie die englischsprachige Bevölkerung in den großen Metropolen Indiens ansprechen. Diese Zielgruppe gilt für die Werbewirtschaft als besonders interessant. Die beiden Pay-TV-Kanäle sollen noch in diesem Jahr auf Sendung gehen. Bislang ist die RTL Group in Indien nur mit FremantleMedia aktiv, die dort etwa «Indian Idol» produziert, das indische Gegenstück zu «Deutschland sucht den Superstar».
RTL-Group-Vorstandsmitglied Andreas Rudas sprach von einem «Markt mit einer jungen Bevölkerung, die das Fernsehen liebt, und mit großem Potenzial für weiteres Wachstum». Nach Angaben der RTL Group gibt es in Indien 135 Millionen Haushalte mit Fernseher, das sind erst 60 Prozent aller Haushalte. Die Inder zahlen demnach jedes Jahr 3,8 Milliarden US-Dollar für Pay TV-Gebühren. Der Werbemarkt wird auf zwei Milliarden US-Dollar geschätzt, 143 Millionen Dollar der Werbeeinnahmen entfielen auf englischsprachige Fernsehangebote.
Die europaweite RTL Group betreibt in Deutschland die Sender RTL, RTL2, SuperRTL, Vox und n-tv. Das Unternehmen ist zu 91,6 Prozent im Besitz des Medienkonzerns Bertelsmann mit Sitz in Gütersloh.
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