Die Gruppe Ofer-Brüder soll der staatlichen iranischen Reederei (IRISL) im vergangenen Jahr über eine Tochtergesellschaft unter anderem ein Tankschiff für 8,65 Millionen Dollar (etwa sechs Millionen Euro) verkauft haben.
" class="infobox_img" />Die Ofer-Brüder aus Israel machen heimlich Geschäfte mit dem Iran.
Das US-Außenministerium teilte vergangene Woche mit, man habe Sanktionen gegen die israelische Firma verhängt, weil sie gegen das Iran-Embargo verstoßen habe. In Israel werden jetzt polizeiliche Ermittlungen gegen die Ofer-Brüder gefordert. Israel fürchtet angesichts der Affäre einen schweren Imageschaden – sieht es sich doch als Vorkämpfer der internationalen Sanktionen gegen den Iran.
Iranisches Rohöl
Ein israelischer Parlamentsausschuss will sich am Dienstag mit der Affäre befassen. Der israelische Rundfunk meldete am Montag, die Regierung werde sich nicht für die Ofer-Brüder einsetzen. Die Geschäftsmänner Sammy und Yuli Ofer betreiben Israels größte private Reederei. Ihre Tanker sollen mehrfach in iranischen Häfen angelegt und Rohöl transportiert haben.
Die in Israel sehr einflussreiche Firma bestreitet, wissentlich mit dem Iran gehandelt zu haben. Die israelische Zeitung «Jediot Achronot» berichtete allerdings am Montag unter Berufung auf Vertraute der israelischen Geschäftsmänner, das Anlegen der Tanker sowie der Kauf von Rohöl im Iran seien ausdrücklich von der israelischen Führung gebilligt worden.
Klare Politik
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanajahu wies dies am Montag klar zurück. Netanjahu sagte, man habe keinem israelischen Schiff Erlaubnis erteilt, in einem iranischen Hafen anzulegen. «Israel hat in der Iran-Frage eine sehr klare Politik und es darf mit ihnen (Iran) keinerlei Kontakt unterhalten werden», sagte der Regierungschef vor einem Parlamentsausschuß in Jerusalem.
Der ultrarechte oppositionelle Abgeordnete Arye Eldad forderte am Montag, die Polizei müsse in der Sache ermitteln. Die Ofer-Gruppe, eine «Firma im Herzen des Establishments», habe gegen das israelische Gesetz verstoßen, das Handel mit dem Feind verbiete. «Es ist besonders peinlich, weil Israel die Fahne der Sanktionen gegen den Iran hochhält», sagte Eldad dem israelischen Rundfunk.
Der Erzfeind
Israel sieht sich von dem Erzfeind Iran existenziell bedroht und fordert von der internationalen Gemeinschaft einen entschlossenen Kampf gegen das iranische Atomprogramm. Israel und der Westen verdächtigen die Führung in Teheran, unter dem Deckmantel ziviler Forschung Atomwaffen bauen zu wollen. Die iranische Führung bestreitet das.
Zu Demaart
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