Freitag12. Dezember 2025

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Parlamentarier werden angegriffen

Parlamentarier werden angegriffen

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Die seit mehr als einer Woche andauernden Proteste der übers Internet organisierten Bewegung "Empörter Bürger" haben in Athen erstmals einen gewalttätigen Charakter angenommen.

Mehrere Demonstranten bespuckten und beschimpften Abgeordnete des Parlamentes als sie in der Nacht zum Mittwoch das Parlamentsgebäude in Athen verließen. Wie griechische Medien zeigten, mussten Feuerwehrleute und Polizisten die Abgeordneten schützen. Bürger schlugen auf die Autos der Parlamentarier ein und bespuckten sie. Eine Abgeordnete flüchtete nach TV-Informationen und verstauchte sich den Fuß.

«Die pauschale Abwertung von Institutionen und Personen untergräbt das parlamentarische System», sagte der griechische Parlamentspräsident Filippos Petsalnikos am Mittwoch. Die Geschichte zeige, dass das Klima einer allgemeinen Ablehnung der Parlamentarischen Republik immer «tragische Konsequenzen für das Volk hatte», warnte er. Wegen der harten Sparmaßnahmen gibt es seit Monaten Streiks und Demonstrationen im Land. Die Wut der Straße richtet sich gegen die Politiker und die Sparauflagen von Internationalem Währungsfonds (IWF), EU und Europäischer Zentralbank (EZB).

Jeden Tag finden Demos statt

Am Vorabend waren den siebten Tag in Folge mehrere Tausend Menschen auf die Straßen in Athen gegangen, um gegen das Sparprogramm der sozialistischen Regierung zu protestieren. Sie versammelten sich auf dem zentralen Syntagma Platz und skandierten «Diebe, Diebe» in Richtung des Parlaments. An den Demonstrationen beteiligten sich Menschen aus allen Schichten. Auch Autonome und Anhänger des 1974 abgesetzten Königs Konstantin sowie Arbeitslose und Studenten waren darunter. Viele Menschen forderten den Rücktritt sämtlicher Politiker.

Die Demonstrationen sollten auch am Mittwochabend fortgesetzt werden. Die Bewegung der «Empörten Bürger» plant, auch auf anderen Plätzen Athens und in anderen Städten des Landes zu Versammlungen aufzurufen.