Der Werbespot war nur 30 Sekunden lang. Er zeigte das jungenhafte Gesicht von Michael J. Fox verzerrt, seinen Körper von heftigen Zuckungen geschüttelt. Fünf Jahre ist es her, dass der gefeierte Filmstar die Courage besaß, der Parkinsonkrankheit ein Gesicht zu geben. Fox ist Opfer des Nervenleidens. Als sein Zittern mit dem Filmen nicht mehr zu vereinbaren war, sattelte er um und verschrieb sich dem Kampf gegen die Krankheit. Am nächsten Donnerstag (9. Juni) wird der Schauspieler, Aktivist, Ehrendoktor, Autobiograf und vierfache Vater 50 Jahre alt.
Mit dem erschütternden Werbespot hatte Fox für die Freigabe der Stammzellenforschung gefochten und einer gleichgesinnten Politikerin Rückenwind für ihre Kandidatur im US-Kongress gegeben. Parkinson gehört zu jenen schweren Leiden, die Mediziner mit Hilfe embryonaler Stammzellen behandeln oder sogar heilen zu können glauben. Über die eigene Parkinson-Stiftung sammelte Fox laut US-Medien Hunderte von Millionen Dollar. Sein persönlicher Einsatz war den Nobelpreis-Juroren des Karolinska-Institutes in Schweden 2010 die medizinische Ehrendoktorwürde wert.
«Walk of Fame»-Stern
Doch auch Hollywood zollte Fox noch Anerkennung und verlieh ihm 2002 einen Stern auf dem «Walk of Fame». 2010 wurde der gebürtige Kanadier für seine Autobiografie «Always Looking Up» (in etwa: Blick immer nach oben) in der Kategorie Bestes Hörbuch mit einem Grammy ausgezeichnet. In diesem Jahr zog die Fernsehzeitschrift «Hörzu» nach und sprach Fox ihren Medienpreis «Goldene Kamera» zu.
Seine Karriere begann mit dem Fernsehfilm «Leo und Me», in dem Michael Fox als damals 15-jähriger Teenager dank seiner Körpergröße von nur 1,62 Meter und dem jungenhaften Aussehen die Rolle eines Zehnjährigen spielte. Zum Liebling des amerikanischen TV-Publikums wurde er durch die Komödie «Jede Menge Familie», die in mehr als 150 Folgen auf Sender ging.
«Zurück in die Zukunft»
In der vorletzten Folge wurde ihm die blonde Schauspielerin Tracy Pollan an die Seite gestellt. Vor der Kamera spielte sie seine Freundin, im richtigen Leben wurde sie seine Frau. Das Paar lebt in Manhattan und hat vier Kinder, den Sohn Sam Michael, die Zwillinge Aquinnah und Schuyler sowie die kleine Esmé Annabelle.
Der Sprung zum Kinostar gelang Fox mit der von Stephen Spielberg produzierten Science-Fiction-Trilogie «Zurück in die Zukunft». Schon der erste Teil, in dem Fox alias Marty McFly auch sein Talent als Gitarrist und Skateboard-Fahrer unter Beweis stellt, wurde zu einem der kommerziell erfolgreichsten Filme. Glück hatte er auch mit «The Secret of My Success», in dem er sich vom Botenjungen zum Chef hocharbeitet.
Parkinson fordert seinen Tribut
In «Bright Lights, Big City» scheitert Fox als koksender Yuppie, in dem Vietnam-Film «Casualties of War» ist er der Anti-Held. 1996 kehrt Fox zum Fernsehen zurück und macht mit der Serie «Chaos City» (Originaltitel «Spin City») von sich reden. Doch Parkinson fordert seinen Tribut: Im Mai 2000 kann der 39-jährige Star die Symptome nicht länger unterdrücken und kündigt mit großem Bedauern den Rücktritt von seiner Rolle und das Ende der Schauspielerei an.
Fox weiß seit 1991 von seiner unheilbaren Krankheit. Doch erst 1998 gibt er die Parkinson-Diagnose bekannt. Vor ihm hatte der ehemalige «Superman»-Darsteller Christopher Reeve sein Leiden zur Schau stellt, um das Gewissen des Landes wachzurütteln und für die Stammzellforschung zu werben. Reeve war nach einem Reitunfall querschnittsgelähmt. Er starb 2004.
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