Die Deutsche Bahn hat erneut Probleme mit den Klimaanlagen ihrer ICE-Fernzüge. Am Sonntag fielen die Kühlsysteme in etwa 20 Zügen ganz oder teilweise aus. Mindestens zwei überhitzte ICE wurden geräumt, in Bielefeld und Würzburg. Eine detaillierte Pannenbilanz der Bahn stand am Montagnachmittag zunächst noch aus. Die Reisenden sollen für die Unannehmlichkeiten entschädigt werden, kündigte eine Bahnsprecherin an. Ähnliche Probleme gab es schon im Sommer 2010.
Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigte sich mit dem Verhalten des Unternehmens zufrieden. «Die Bahn hat die Verbesserungen unternommen, die technisch möglich waren, sie hat Ersatzzüge gestellt und sie evakuiert die Züge rechtzeitig», sagte der Verbandsvorsitzende Karl-Peter Naumann am Montag.
Bis 2013 generalüberholt
Betroffen sind vor allem Züge des Typs ICE 2, von denen die Bahn 44 im Einsatz hat. Sie werden bis Sommer 2013 generalüberholt. Bis dann müssten die Fahrgäste noch «mit solchen Problemen leben», sagte Naumann.
Die Pannen-ICE sind am Sonntag laut Bahn mit Verspätungen von 30 bis 60 Minuten weitergefahren. Wenn Klimaanlagen defekt seien, sei das Bordpersonal angehalten, die Reisenden zu bitten, andere Plätze einzunehmen. Wenn die Züge sehr voll seien, wie dieses Wochenende, müssten Passagiere aussteigen, sagte die Bahnsprecherin.
Im Fernverkehr seien 3300 Klimaanlagen in Betrieb. «Man muss damit rechnen, dass rund zwei Prozent der Anlagen kurzfristig ausfallen können.» Der Personenverkehrsvorstand der Bahn, Ulrich Homburg, hatte im Mai angekündigt, dass mit mehreren Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit eines Defekts «sehr deutlich reduziert* werden soll. Die Bahn wolle bis 38 Grad Außentemperatur einen stabilen Betrieb der Klimaanlagen gewährleisten.
Zu Demaart
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