Der Autor, der das KZ Buchenwald überlebt hatte, war einer der bedeutendsten Literaten und Intellektuellen Spaniens. Von 1988 bis 1991 war er Kulturminister. Semprún stammte aus einer angesehenen Madrider Familie. Sein Großvater war spanischer Ministerpräsident, ein Onkel Innenminister. 1939 flüchtete er vor der Franco-Diktatur nach Frankreich. Dort schloss er sich der Résistance gegen die Nazis an. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und ins KZ Buchenwald verschleppt.
Die Deportation in einem Viehwaggon und die Gefangenschaft arbeitete er in den Romanen «Die große Reise» (1963) und «Was für ein schöner Sonntag» (1980) literarisch auf. «Ich bin weder Schriftsteller noch Politiker. Ich bin nur ein Überlebender von Buchenwald», sagte Semprún einmal. Einem breiteren Publikum wurde er als Filmautor bekannt. Er schrieb die Drehbücher für Streifen wie «Z» von Costas Gavras oder «Der Krieg ist aus» von Alain Resnais.
Wichtige Figur des Widerstands
Seine Bücher schrieb Semprún überwiegend auf Französisch, weil er während der Franco-Diktatur (1939-1975) seine Werke nicht in Spanien veröffentlichen durfte. Als Kommunist und wichtige Figur des Widerstands wurde er vom Regime verfolgt. Seinen ersten Roman auf Spanisch verfasste er mit fast 80 Jahren. Das Werk trägt den Titel «20 Jahre und ein Tag» und handelt von seiner Zeit im Untergrund.
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