Die Weltnaturschutzunion (IUCN) zählt in der Neubewertung ihrer Roten Liste der gefährdeten Arten 3801 Exemplare auf, sowohl Tiere als auch Pflanzen. In der Liste des vergangenen Jahres waren es noch 3565 gewesen. Doch es gebe auch Hoffnung durch konsequenten Einsatz gegen die Artenausrottung, hieß es weiter.
Als Beispiel für eine gelungene Rettung einer gefährdeten Art beschreibt die Union in einer am Mittwoch in Gland bei Genf herausgegebenen Erklärung die Antilope Arabische Oryx (Oryx leucoryx). Diese einst nur auf der arabischen Halbinsel vorkommende Art war bis zu ihrer Ausrottung gejagt worden. Das letzte frei lebende Tier soll 1972 erschossen worden sein. Danach überlebten Exemplare nur noch im Zoo, bis sie wieder in freier Wildbahn eingegliedert wurden. Dass es sie wieder gebe, sei «eine wahre Erfolgsgeschichte der Umwelterhaltung» wird der IUCN-Experte Razan Khalifa Al Mubarak zitiert. «Wir hoffen, dass das auch weiterhin mit anderen bedrohten Arten geschieht.»
Phänomen «Antilope»
Von der Antilope soll es wieder 1000 Tiere geben. Damit wurde sie in der Liste nun auf den Platz für «gefährdete Arten» gesetzt. Es ist das erste Mal, dass eine als ausgestorben geglaubte Art wieder in der Liste umbewertet wurde. Die Zahl der ausgerotteten Arten ist mit rund 790 im Vergleich zum Vorjahr fast gleich geblieben. Dabei nimmt die weltweit beachtete RoteListe nicht für sich in Anspruch, vollzählig und umfassend zu sein. Sie versteht sich eher als Bestandsaufnahme und zeigt die am meisten gefährdeten Arten auf. Das soll zu deren Schutz beitragen.
Dagegen sind von den 19 Amphibien wie Frösche, Kröten und Salamanderarten, die zum Teil als besonders gefährdet in die RoteListe aufgenommen wurden, schon acht von der Ausrottung bedroht. Insgesamt gelten 41 Prozent der Amphibien als hoch gefährdet, etwa wegen schwindenden Lebensraums oder Umweltverschmutzung.
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