Forscher der Mainzer Uniklinik prüfen derzeit ein neues System für die Behandlung von Tumoren in der Wirbelsäule. Dabei werden Wirbelkörpermetastasen zunächst mit Hitze zerstört. Anschließend füllen die Ärzte die Wirbelsäule mit Knochenzement auf und stabilisieren sie dadurch. Die Methode werde weltweit erstmalig eingesetzt, ihre Wirkung soll zunächst an zehn Patienten beobachtet werden, wie die Klinik am Dienstag mitteilte. Die Ärzte erhoffen sich von dem Verfahren vor allem eine höhere Lebensqualität mit weniger Schmerzen für die Patienten.
Das System zur Zerstörung der Tumore sei in der Orthopädischen Klinik in Mainz zusammen mit einem Hersteller entwickelt worden und habe bereits die amerikanische Zulassung als Medizinprodukt, hieß es weiter in der Mitteilung. Neben Schmerzmedikamenten werde bei Tumoren in der Wirbelsäule bislang meist externe Bestrahlung angewendet – ein laut Klinik recht aufwendiges Verfahren. Mit der gezielten, direkten Zerstörung der Metastasen und der anschließenden Stabilisierung der Wirbelsäule könnten Schmerzen besser und schneller bekämpft werden.
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