Damit ließe sich der gegenwärtige Weltenergiebedarf rund zwei Jahrtausende lang decken. Die Raumsonde «Cassini» hat den Forschern nun die erste detaillierte Analyse eines derartigen Saturnsturms ermöglicht.
«Bereits drei Wochen nach seiner Entdeckung erstreckte sich der Sturm über 10.000 Kilometer», berichtete Forschungsleiter Georg Fischer, dessen Team seine Beobachtungen im britischen Fachblatt «Nature» veröffentlicht hat, in der Mitteilung. «Zwei Monate später reichte er einmal um den ganzen Planeten. Und jetzt, sieben Monate nach der Entdeckung, umfasst er die Fläche von vier Milliarden Quadratkilometern. Das ist das Achtfache der Erdoberfläche.»
Mehr als zehn Blitze pro Sekunde
In seiner intensivsten Phase produzierte der Sturm mehr als zehn Blitze pro Sekunde, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa in Washington berichtete. Das waren rund zehn Mal mehr als alle früheren Stürme, die die Saturnsonde «Cassini» seit ihrer Ankunft beim Ringplaneten im Jahr 2004 beobachtet hat.
«‹Cassini› zeigt uns, dass Saturn zwei Zustände hat», erläuterte Nasa-Forscher und Ko-Autor Andrew Ingersoll in einer Mitteilung der Raumfahrtbehörde. «Saturn ist nicht wie die Erde oder Jupiter, wo Stürme relativ häufig sind. Das Wetter auf Saturn scheint jahrelang friedlich vor sich hinzubrummen und dann heftig auszubrechen. Ich bin begeistert, dass wir so spektakuläres Wetter während unserer Wache beobachten konnten.»
Auslöser des Sturms ist vermutlich ein Wechsel der Jahreszeiten auf dem Saturn, im August 2009 hatte der Frühling auf der Nordhalbkugel des Ringplaneten begonnen. Der Gewittersturm ist nach Nasa-Angaben der größte je von einer Saturnsonde beobachtete. Nur das Weltraumteleskop «Hubble» habe 1990 aus dem Erdorbit einen ähnlich großen Sturm auf dem Ringplaneten fotografiert.
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