Im Rahmen der Vorstellung der Jahresresultate des französischen Rückversicherungssektors hat sich der Präsident der Vereinigung Apref („Association des professionnels de la réassurance en France“), François Vilnet, über den „unerbittlichen Abstieg“ Frankreichs im internationalen Vergleich ausgelassen.
Hintergrund ist, dass Frankreich, mit 5,9 Milliarden Dollar an eingenommenen Prämien, nicht mehr die Nummer sechs in der Welt ist. Die eingenommenen Prämien waren 2010 um 3,3 Prozent rückläufig, was Sachversicherungen angeht, und um 3,1 Prozent bei Lebensversicherungen.
Der Rückversicherungs-Standort Paris ist auf den siebten Platz abgerutscht.
Den sechsten Rang hat Luxemburg übernommen, wo die Prämien im Jahr 2009 um 62 Prozent, auf 6,2 Milliarden Dollar, zugelegt haben, berichtet die Webseite www.argusdelassurance.com.
Grund für diesen deutlichen Anstieg in Luxemburg ist, dass die Schweizer Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re ihr ganzes Europageschäft ins Großherzogtum verlegt hat.
Luxemburgauf Platz sechs
Der Sektor der Rückversicherungen ist eine von mehreren Finanznischen, die seit Jahren in Luxemburg ausgebaut werden. Über 250 dieser Firmen haben sich mittlerweile im Land angesiedelt – bei den meisten handelt es sich jedoch um sehr kleine Einheiten.
Rückversicherer sind die Versicherer der Versicherungsgesellschaften.
Doch damit nicht genug für Frankreich: Im Jahr 2010 werde Irland Frankreich auf den achten Platz zurückdrängen, wird François Vilnet von der Webseite zitiert. Es sei schwierig für Paris, mit Luxemburg und Irland zu konkurrieren, so die Erklärung. Sowohl Arbeitskosten als auch die steuerlichen Rahmenbedingungen würden dazu beitragen, schreibt die Webseite pro.news-assurances.com.
Derzeit steht Deutschland, mit über 46 Milliarden Dollar an eingenommenen Prämien, an Platz eins vor den USA, Bermuda und Großbritannien.
Zu Demaart
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