Taiwan kündigte am Sonntag ein Verbot des sogenannten Finning an, bei dem Fischer Haien die Flossen abschneiden und die sterbenden Tiere dann zurück ins Meer werfen. Von 2012 an dürften Fischerboote nur noch komplette Haie anlanden, sagte Direktor James Sha von der taiwanesischen Fischereibehörde der Zeitung «United Evening News». Wer gegen die Regel verstoße, könne seine Fischereilizenz verlieren.
In vielen asiatischen Ländern gilt Haifischflossensuppe als Delikatesse. Umweltschützer beklagen, der Fang dränge manche Haiarten an den Rand des Aussterbens. Bislang gilt in Taiwan die Regel, dass nur rund fünf Prozent des angelandeten Haifleisches Flossen sein dürfen. Sha betonte jedoch, dass Finning werde kaum noch praktiziert, da der Preis für Haifleisch gestiegen sei.
Von den rund 380 Haiarten sind nur der Weiße Hai, der Riesenhai und der Walhai von einem Handelsverbot im Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) geschützt.
Obligatorische Unfallmeldung
Indes hat die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) eine Meldepflicht für Zusammenstöße zwischen Walen und Schiffen gefordert. Immer wieder gebe es Berichte von zerschnittenen Pottwalen und verendeten Delfinen, teilte WWF in Frankfurt am Main am Sonntag anlässlich der am Montag beginnenden Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) auf der britischen Kanalinsel Jersey mit. Gegebenenfalls müssten in Problemregionen Schifffahrtsrouten verlegt werden.
Unter anderem diese Zusammenstöße seien für einige Wal-Arten mittlerweile ein größeres Problem als die direkte Jagd. Trotz des seit 25 Jahren geltenden Walfangverbots würden jährlich bis zu 1500 Großwale weltweit getötet. «Die IWC bewegt sich im Walschutz nur im Schneckentempo», kritisierte der WWF.
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