Nach mehr als 100 Jahren ist möglicherweise wieder ein Gemälde von Leonardo da Vinci aufgetaucht. Bei dem in New York entdeckten Werk «Salvator Mundi», das einen Christus mit zum Segen erhobener rechter Hand zeigt, soll es sich um eine verschollen geglaubte Arbeit des Universalgenies handeln. Der New Yorker Galerist Robert Simon zog eigenen Angaben zufolge eine Reihe internationaler Experten zurate: Sie alle kamen zu dem Ergebnis, dass es sich bei «Salvator Mundi» um das von Leonardo da Vinci gemalte Original handele, teilte Simon in Tuxedo Park bei New York mit.
" class="infobox_img" />«Salvator Mundi» wird ab Herbst 2011 in London ausgestellt sein. (Foto: AP)
Dagegen plädiert der deutsche Experte Frank Zöllner für weitere Untersuchungen des Gemäldes. Die Echtheit sei noch nicht vollständig geklärt. «Das Ganze ist eine sehr interessante Hypothese, und man wird sehen, ob sie Bestand hat», sagte Zöllner am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. «Man muss das ergebnisoffen prüfen.»
Es wäre das erste Mal seit 1909, dass ein Bild von Leonardo auftaucht. Damals hatte ein Archivar die «Madonna Benois» entdeckt, das Bild einer ungewöhnlich lachenden Madonna mit dem Kind auf dem Schoß. Leonardo da Vinci (1452-1519) gilt als einer der einflussreichsten Maler der Kunstgeschichte, seine «Mona Lisa» im Pariser Louvre ist Umfragen zufolge das bekannteste Bild der Welt.
Keine Fälschung
Was man ausschließen könne, sei eine Fälschung, sagte Zöllner. Es gehe um die Frage, ob der «Salvator Mundi» (Weltenretter) ein Werk des Meisters selbst oder die hochklassige Kopie eines Schülers sei. Diese Frage zu klären, sei in höchstem Maße kompliziert, betonte der Leipziger Professor.
Die Finanzagentur Bloomberg gibt den Schätzwert des Bildes mit 200 Millionen Dollar (142 Millionen Euro) an. Simon bezeichnete diese Zahl aber gegenüber der dpa als «reine Spekulation». «Der Wert ist ohnehin unermesslich und es steht sowieso nicht zum Verkauf.»
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