Bei neuen Schweigeprotesten gegen den autoritären weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko sind mehrere Menschen festgenommen worden.
Seit mehr als zwei Monaten versammeln sich in Minsk jeden Mittwoch hunderte Menschen zu einem sogenannten "stillen Protest" gegen den autoritär regierenden Lukaschenko. (dapd/Viktor Drachev)
Dabei klatschen sie in die Hände, ohne jedoch Parolen zu skandieren. (Tageblatt-Archiv/Vasily Fedosenko)
Auch die bisherigen Protestversammlungen endeten häufig mit der Festnahme zahlreicher Teilnehmer und Verurteilungen zu mehrtägigen Haftstrafen. (Tageblatt-Archiv/Vasily Fedosenko)
Zahlreiche Demonstranten seien von Sicherheitskräften in Zivil auch verprügelt worden. (dapd/Viktor Drachev)
"Laßt ihn sterben," steht als Abkürzung auf einem Plakat. (Tageblatt/Sergei Grits)
Weissrussische Polizeibeamte in zivil führen einen Mann ab. (dapd/Viktor Drachev)
Zu den Demonstrationen hatten Regierungsgegner nach arabischem Vorbild über soziale Netzwerke wie Twitter oder die russischsprachige Internetplattform VKontakte aufgerufen. (Tageblatt/Sergei Grits)
Allein in der Hauptstadt Minsk hätten Sicherheitskräfte in Zivil mindestens 20 Menschen abgeführt, darunter angeblich auch zwei Journalisten, hieß es am Mittwochabend in Medienberichten. In verschiedenen Städten gingen wie jeden Mittwoch schweigend Menschen gegen das Regime auf die Straße. Mehrere Regierungsgegner zeigten ihren Unmut auch mit Klatschen.
Zu den Demonstrationen hatten Regierungsgegner nach arabischem Vorbild über soziale Netzwerke wie Twitter oder die russischsprachige Internetplattform VKontakte aufgerufen. Polizisten blockierten den zentralen Oktober-Platz in Minsk.
Stiller Protest mit Folgen
Gegner des Lukaschenko-Regimes demonstrieren seit Wochen mit neuen Protestformen wie Klatschen oder Handyklingeln, nachdem Kundgebungen mit Sprechchören und Bannern stets brutal niedergeschlagen worden waren. Allein seit Juni wurden mehr als 1800 Menschen festgenommen und oft zu 5 bis 15 Tagen Ordnungshaft verurteilt. Die Ex-Sowjetrepublik steckt in einer schweren Wirtschaftskrise.
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