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Britischer Maler Lucian Freud gestorben

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Er galt als einer der bedeutendsten britischen Maler der Gegenwart - und eine der schillerndsten Figuren der Kunstszene. Nach einer Krankheit ist Lucian Freud im Alter von 88 Jahren in London gestorben.

Der britische Künstler Lucian Freud ist tot. Der Maler und Zeichner sei im Alter von 88 Jahren in seinem Londoner Haus gestorben, berichtete die britische Presseagentur Press Association am Donnerstagabend unter Berufung auf die Kunstagentin Diana Rawstron. Freud sei bereits Mittwochnacht friedlich eingeschlafen, hieß es in der Mitteilung. Sein New Yorker Kunsthändler William Acquavella sagte nach Angaben des Senders BBC, Freud sei bereits seit längerem krank gewesen.

Der in Berlin geborene Künstler war der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Im Jahr der Machtübernahme der Nazis 1933 war er mit seiner Familie nach Großbritannien ausgewandet. Er war seit 1939 britischer Staatsbürger.

«Hässliche Kunst»

Kritiker bezeichneten ihn als einen der wichtigsten Künstler der Gegenwart und den «besessensten Maler des Fleisches». Seine Studien nackter Körper gelten als erbarmungslos, ja geradezu hässlich. In einer Zeit, in der das Abstrakte die Kunst bestimmte, hielt er am Figürlichen fest.

Auf Versteigerungen erzielten seine Gemälde Millionenpreise. Vergangenen Monat verkaufte sich sein Werk «Woman Smiling, 1958-59» für 4,7 Millionen Pfund (5,3 Mio Euro). Ein Selbstporträt mit einem blauen Auge, das er sich bei einer Schlägerei mit einem Taxifahrer eingefangen hatte, kam vergangenes Jahr für mehr als 2,8 Millionen Pfund unter den Hammer.

Einzigartiger Künstler

«Die Lebendigkeit seiner Akte, die Intensität seiner Stillleben und die Präsenz seiner Porträts von Freunden und Familienmitgliedern garantieren Freud einen einzigartigen Platz in der Ruhmeshalle der Kunst des späten 20. Jahrhunderts», sagte der Direktor der renommierten Tate Kunstgalerien.

Mehr als 50 Jahre lang gehörte Freud zu den schillerndsten zeitgenössischen Künstlern. So machte er auch mit seinem Privatleben Schlagzeilen. Gerüchten zufolge soll er Dutzende uneheliche Kinder und zahllose Affären gehabt haben. Seine Hände kamen nicht selten als Fäuste zum Einsatz. «Ich war oft in Schlägereien verwickelt», sagte er einmal in einem Interview. «Der Grund war nicht, dass ich so gerne kämpfe; die Leute haben wirklich Sachen zu mir gesagt, auf die ich meiner Ansicht nach nur mit Schlägen antworten konnte.»