Die Zeitung «Daily Mail» hatte gemeldet, die Witwe von US-Präsident John F. Kennedy enthülle in den Aufnahmen eine Affäre ihres Mannes mit einer 19-jährigen Praktikantin im Weißen Haus und räume eigene Seitensprünge ein. Der US-Fernsehsender ABC, der die Bänder im September in Auszügen veröffentlichen will, wies dies am Montag (Ortszeit) nun als «Unsinn» entschieden zurück.
Laut ABC hatte «Jackie» das achteinhalbstündige Interview dem Historiker Arthur Schlesinger vier Monate nach der Ermordung des Präsidenten im November 1963 gegeben. Darin berichte sie «über ihren Mann, ihre Familie, die explosiven Ereignisse jener 1000 Tage». Die Bänder hinterließ Jacqueline Kennedy ihrer Tochter Caroline und beauftragte sie, die Aufnahmen «zur rechten Zeit» zu veröffentlichen. ABC will den Aufnahmen Mitte September eine Sondersendung widmen. «Jackie» Kennedy, die 1968 den griechischen Reeder Aristoteles Onassis heiratete, starb 1994 und hinterließ keine Memoiren.
Verdachtsmomente
Die «Daily Mail» berichtete, in dem Interview äußere die Präsidentenwitwe den Verdacht, Vizepräsident Lyndon B. Johnson habe zusammen mit reichen texanischen Geschäftsleuten hinter dem Mordkomplott gesteckt. Auf die angebliche Affäre John F. Kennedys mit der Praktikantin sei sie aufmerksam geworden, als sie Damenunterwäsche im gemeinsamen Schlafzimmer gefunden habe. Als Vergeltung sei Jacqueline Kennedy selber untreu geworden – mit dem Schauspieler William Holden und Fiat-Unternehmer Gianni Agnelli.
ABC verwahrte sich gegen die Darstellung. Der Sender werde «bis Mitte September keine Inhalte der Bänder veröffentlichen», sagte ein Sprecher der «New York Post». Spätestens dann werde aber klar sein, «wie völlig daneben diese Berichte sind».
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