Von einer Berg-und Talfahrt an Europas Börsen zu sprechen, war am Mittwoch nahezu eine Untertreibung. Am Morgen fassten die Anleger zunächst Vertrauen, nachdem die US-Notenbank eine Beibehaltung der Nullzinspolitik für die nächsten zwei Jahre angekündigt hatte. Die Wall Street sprang in den Kauf-Modus, der auch an den europäischen Börsen zunächst für Kursgewinne sorgte. Doch bereits am Mittag zogen die ersten Gewitterwolken über den europäischen Börsenplätzen auf.
Zunächst ging es darum, dass eine Herunterstufung Frankreichs durch eine der großen Ratingagenturen bevorstehe. Begleitet wurde das Gerücht mit massiven Kurseinbrüchen der französischen wie auch der italienischen Banken. Die Ratingagenturen bestätigten – eine nach der anderen – das «AAA»-Rating für Frankreich. Die Talfahrt an den Börsen ging weiter – angeführt durch die Verluste der Societe Generale. Nun wurde an der Börse auf die Bonität der französischen Bank gewettet.
Der Euro-Stoxx-50 brach um 6,1% oder 140 Punkte auf 2.153 ein, und bildete im Verlauf ein Jahrestief bei 2.146 Punkten. Im Tageshoch notierte der Index bei 2.334 Zählern, im Jahreshoch bei 3.077 Punkten. Der Stoxx-50-Index verlor 4,5% oder 99 Stellen auf 2.119. Ein Blick auf die europäischen Börsen zeigt klar, dass die Krise nicht mehr nur in der Peripherie des Eurolandes stattfindet, sondern auch in den Kernländern. Während Lissabon um 1,2% nachgab und die Börse in Athen um 1,6%, verlor Mailand 6,6%, Madrid 5,4%, Paris 5,4% und Frankfurt 5,1%.
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