Vier Monate vor dem Start der neuen ARD-Vorabendshow von Thomas Gottschalk gibt es Wirbel um das Gehalt des Top-Entertainers. Das «Manager Magazin» berichtete am Donnerstag, der 61-Jährige bekomme ab Januar 2012 für 140 Sendungen pro Jahr rund sechs Millionen Euro Grundgehalt – das sei viermal so viel wie bisher beim ZDF. Doch Gottschalks Anwalt Christian Schertz dementierte umgehend und kündigte rechtliche Schritte gegen die Wirtschaftszeitschrift an.
Schertz schrieb in einer presserechtlichen Information: «Als Anwalt von Thomas Gottschalk weise ich daraufhin, dass diese Aussagen beide falsch sind. Weder vervierfacht Herr Gottschalk sein Jahresgehalt noch erhält er die vom Manager Magazin benannte Summe. Die Aussagen des Manager Magazins stimmen nicht im Ansatz, entbehren also jeglicher Grundlage.» Das «Manager Magazin» bleibt jedoch bei seiner Darstellung und sieht derzeit keinen Grund, etwas zurückzunehmen, wie es auf dpa-Anfrage hieß.
Keine Bestätigung
Auch von ARD und ZDF gab es keine Bestätigung. Ein ARD-Sprecher sagte am Donnerstag, er könne die Summe von sechs Millionen Euro nicht bestätigen, denn es gebe derzeit noch keinen gültigen Vertrag. Den soll die WDR mit Gottschalk schließen. Die Verhandlungen über die Einzelheiten liefen derzeit. Gleichwohl sei an der Absichtserklärung zwischen der ARD und Gottschalk nicht zu rütteln.
Die ARD-Vorsitzende Monika Piel hatte den Transfer Gottschalks bei der Bekanntgabe im Juli als «kostenneutral» bezeichnet. Über die genaue Finanzierung wollte sie keine Angaben machen, da das neue Format im werbefinanzierten Vorabendprogramm ausgestrahlt wird. Die ARD geht davon aus, dass die Marktanteile kurz vor 20.00 Uhr mit Gottschalk zulegen und damit die Werbeeinnahmen steigen werden.
Beim ZDF hatte Gottschalk nach früheren, unwidersprochenen Brancheninformationen etwa 100 000 Euro pro «Wetten, dass..?»-Ausgabe bekommen. Er moderierte (einschließlich Sommerausgabe) sieben Shows pro Jahr. Das «Manager Magazin» berichtete nun von 1,5 Millionen Euro Gage pro Jahr beim ZDF. Ein Sprecher des Senders sagte am Donnerstag, dass diese Summe «nicht annäherungsweise» stimme, auch wenn weitere einzelne Formate wie der ZDF-Jahresrückblick oder die Show «Ein Herz für Kinder» mitgerechnet würden.
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