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«Scheißland, das mich anekelt»

«Scheißland, das mich anekelt»
(dpa)

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Falschaussagen für den Medienmogul Berlusconi und mutmaßliche Erpressung, das ist die neueste Affäre rund um Italiens Berlusconi. Dieser soll daraufhin von einem "Scheißland" gesprochen haben.

Wegen mutmaßlicher Erpressung des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi hat die Polizei am Donnerstag ein süditalienisches Ehepaar festgenommen. Der Unternehmer und seine Frau sollen von dem Medienmogul über eine halbe Million Euro für Falschaussagen eingestrichen haben, berichteten italienische Medien. Berlusconi wird von italienischen Medien im Zusammenhang mit dieser neuen Affäre aus einem abgehörten Telefonat so zitiert: In einigen Monaten werde er weggehen aus «dem Scheißland, das mich anekelt, Punkt und Schluss.»

Der Unternehmer war 2009 im Zuge eines der Sexskandale Berlusconis als «Frauen-Beschaffer» für die Partys des Regierungschefs erstmals in die Schlagzeilen geraten. Damals hatte der heute 34-Jährige aus Bari bei einer ersten Festnahme wegen Korruption, Drogenhandels und Prostitution zugegeben, zwischen 2008 und 2009 über 30 junge Frauen für Feten in den Villen des Regierungschefs in Rom und auf Sardinien organisiert zu haben.

«Die können sagen, dass ich rumbumse»

«In einigen Monaten gehe ich weg aus diesem Scheißland», so soll der für seine häufigen Auseinandersetzungen mit der Justiz bekannte Berlusconi in einem Telefonat vom 13. Juli zu der Affäre gesagt haben, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. «Ich bin so transparent, so sauber in meinen Angelegenheiten…die können sagen, dass ich rumbumse, das ist das einzige, was sie von mir sagen können…sie setzen Spione auf mich an», wird er angeblich zitiert.

Unter den Mädchen war auch das Callgirl Patrizia d’Addadario, das später über angebliche Tonbandaufnahmen aus dem Schlafzimmer Berlusconis berichtete. Sie wollte 10.000 Euro für ihre Dienste erhalten haben. Vor allem die Opposition forderte nach der Affäre den Rücktritt Berlusconis, weil er sich durch seine Skandale «erpressbar» mache. Berlusconi betritt stets, jemals für Sex bezahlt zu haben.

Nach Berichten des Wochenmagazins «Panorama» ermittelt die Staatsanwaltschaft von Neapel wegen «undurchsichtiger» Zahlungen über 500.000 Euro von Berlusconi an den Unternehmer. «Ich habe nichts Unrechtes getan, sondern nur einem verzweifelten Mann geholfen, ohne irgendetwas dafür zu verlangen», habe Berlusconi kommentiert. Dem Magazin zufolge erhielt der Italiener hingegen das Geld, um den justizgeplagten Premier mit Falschaussagen aus einem noch laufenden Verfahren wegen Prostitution zu herauszuhalten.