Das geistliche Oberhaupt der Tibeter erklärte am Samstag, wenn er etwa 90 Jahre alt sei, werde er mit buddhistischen Geistlichen abwägen, ob die Institution des Dalai Lamas überhaupt fortgeführt werden soll. Der amtierende Dalai Lama ist 75 Jahre alt.
Die Tibeter befürchten, dass China nach dem Tod des Dalai Lamas einen Nachfolger ernennen könnten. Der Dalai Lama hat daher bereits in der Vergangenheit angedeutet, er könne noch zu Lebzeiten einen Nachfolger ernennen. Dieser könne sogar eine Frau sein. Das wäre ein Bruch mit der Tradition, wonach jeder Dalai Lama nach seinem Tod als männliches Kind wiedergeboren wird.
Friedlicher Widerstand
Dalai Lama (Ozean des Wissens) ist das religiöse Oberhaupt der Tibeter. Bis zum Einmarsch der chinesischen Armee 1950 war er auch weltliches Oberhaupt. Seit seiner Flucht 1959 lebt er in Indien, wo er eine Exilregierung aufbaute. Der 75-Jährige mit dem buddhistischen Mönchsnamen Tenzin Gyatso hat wiederholt vor einem «kulturellen Völkermord» in seiner Heimat gewarnt und sich stets für friedlichen Widerstand eingesetzt. 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis. Seinen Anhängern gilt der Dalai Lama als Verkörperung des Buddhas der Barmherzigkeit.
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