Donnerstag18. Dezember 2025

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Deserteure schießen auf Armee

Deserteure schießen auf Armee
(AP)

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In Syrien ist es Anwohnern zufolge erstmals zu schweren Kämpfen zwischen Regierungstruppen und abtrünnigen Soldaten gekommen.

Mindestens 1000 Deserteure und bewaffnete Bewohner kämpften am Mittwoch mit Einheiten von Präsident Baschar al-Assad um die Kontrolle der Protesthochburg Rastan. Die desertierten Soldaten haben sich in die 40.000-Einwohner-Stadt geflüchtet. «Das Problem ist, dass die Armeedeserteure keinen Platz haben, wo sie hingehen können. Es gibt für sie weder einen sicheren Ort noch Unterstützung von außerhalb», sagte ein Aktivist.

Fahnenflüchtige

Nach Monaten überwiegend friedlicher Proteste gegen die Regierung hatten sich Soldaten geweigert, weiter auf Demonstranten zu schießen. Sie haben inzwischen Widerstandsbrigaden gegründet, deren Größe nicht bekannt ist. Die syrische Regierung hatte in der Vergangenheit dementiert, dass es Fahnenflüchtige gibt. Soldaten, die Befehle nicht ausführen, riskieren erschossen zu werden. Der Großteil der bewaffneten Kräfte ist bislang loyal und wird eng durch die Geheimpolizei überwacht.

Syrische Soldaten hatten die Protesthochburg am Dienstag gestürmt. Nach Berichten von Einwohnern rückten Soldaten unterstützt von Dutzenden Panzern in die im Zentrum des Landes gelegene Stadt ein. Zuvor hätten die Streitkräfte die Stadt zwei Tage lang abgeriegelt und mit Panzern und Kampfhubschraubern angegriffen, berichteten Einwohner. Viele Menschen in der Stadt hätten ihre Wohnungen und Häuser seit Tagen nicht verlassen.

Terrosismus

Die Region um Rastan, das an einer strategisch wichtigen Straße zur türkischen Grenze liegt, hat sich in den vergangenen Wochen immer mehr zu einem Zentrum des Aufstands entwickelt. Wie in anderen Teilen des Landes verlangen die Menschen dort ein Ende der mehr als vier Jahrzehnte währenden Herrschaft der Präsidentenfamilie Assad. Baschar al-Assad hat das militärische Vorgehen gegen seine Bevölkerung mit der Notwendigkeit begründet, vom Ausland angestachelten Terrorismus zu bekämpfen. Nach UN-Schätzungen kamen in den vergangenen Monaten rund 2700 Menschen ums Leben.