Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) feiert ein kleines Comeback und schliesst sich einem Medienbericht zufolge in den USA dem renommierten Forschungs- und Analysezentrum «Center for Strategic and International Studies» an.
Am 1. März 2011 gab Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Rücktritt als deutscher Verteidigungsminister bekannt (Bild). Jetzt soll er eine Stelle als «distinguished statesman» in Washington antreten. (Foto: dapd)
Guttenberg sei an die Spitze eines neuen transatlantischen Dialog-Forums des CSIS berufen worden. Seine offizielle Jobbezeichnug laute «distinguished statesman» (angesehener Staatsmann), wie Spiegel Online berichtet. Das Forum solle die europäisch-amerikanischen Beziehungen stärken.
Der Präsident des CSIS John Hamre habe in einer Stellungnahme geschrieben, es sei ihm eine Ehre Minister Guttenberg am CSIS begrüssen zu können. Als Begründung für dessen Berufung habe Hamre «Karl-Theodors Energie, Enthusiasmus und tiefe Hingabe zur transatlantischen Partnerschaft» angeben. Die Tätigkeit sei unbezahlt.
Denkfabrik
Das Forschungszentrum mit Sitz in Washington gilt als eine der renomiertesten Denkfabriken auf dem Gebiet der Verteidigunspolitik.
Karl-Theodor zu Guttenberg wurde im Februar 2009 mit 37 Jahren zum jüngsten Wirtschaftsminister Deutschlands ernannt. Bereits im Oktober 2009 wechselte er ins Verteidigungsministerium. Nach der Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit trat zu Guttenberg am 1. März 2011 von allen seinen politischen Ämtern zurück.
Dem Ex-Minister droht nach wie vor eine Anklage durch die deutsche Staatsanwalt wegen Urheberrechtsverletzungen. Im Falle eines Schuldspruchs könnte er mit bis zu drei Jahre Haft verurteilt werden.
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