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Luxemburger und Franzosen bleiben draußen

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Schlechte Nachrichten für viele „Cannabis“-Touristen: In den Coffeeshops der südholländischen Stadt Maastricht dürfen demnächst nur Niederländer, Belgier und Deutsche Haschisch und Marihuana kaufen und konsumieren.

Seit Jahren versucht die Stadt Maastricht die Probleme, die der Drogentourismus mit sich bringt, juristisch in den Griff zu bekommen. Die geschätzt 2,1 Millionen Besucher jährlich, von denen rund 70 Prozent aus dem Ausland kommen, sind vielen Maastrichtern ein Dorn im Auge.
Vor allem Verkehrsprobleme würden den Einwohnern der Stadt an der Maas Probleme bereiten, so Petro Hermans, der den Bürgermeister Maastrichts, Onno Hoes, in diesen Fragen berät. Doch die Einwohner seien auch andere Nebeneffekte leid, erklärt Hermans, etwa dass die Drogentouristen auf offener Straße rauchten, in die Straßen urinierten oder sich übergeben – „und das jeden Tag“, wie Hermans unterstreicht.

Eine traurige Nachricht für alle luxemburgischen Coffeeshop-Fans.

Einen Teilerfolg können die Gegner des Drogentourismus jetzt feiern. Der sogenannte „Weed Pass“ (Gras-Pass), der nur Einwohnern der Niederlande den Zugang zu Coffeeshops erlaubt hätte, wird vorerst nicht eingeführt. Die Konformität dieses „Weed Pass“ mit der niederländischen Verfassung (ob es sich dabei um Diskriminierung von Bürgern handelt) war sowohl vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (im Dezember 2010) wie auch vom niederländischen Gerichtshof Raad van State (im Frühsommer 2011) anerkannt worden.

Kompromiss

Der Verband der Maastrichter Coffeeshops (VOCM) unter dem Präsidenten Marc Josemans, der auch Geschäftsführer eines der ältesten Coffeeshops der Stadt ist (dem „Easy Going“), erklärte sich, um für sein Geschäft derart drastische Einschränkungen zu vermeiden, zähneknirschend zu einem Kompromiss bereit: Nur noch Einwohner der Niederlande sowie der Anrainerstaaten Deutschland und Belgien dürfen ab dem morgigen 1. Oktober ihre täglich maximal fünf Gramm Marihuana oder Haschisch in den dem VOCM angegliederten Coffeeshops kaufen (und das sind 13 der 14 in der Stadt Maastricht ansässigen, offiziellen Shops).

Luxemburger und Franzosen (sofern sie nicht in einem der eben aufgezählten Länder wohnen) müssen draußen bleiben.
Für Josemans eine äußerst unglückliche Situation. „Es tut mir wirklich leid für alle treuen Kunden, die uns über die Jahre besucht haben, aber wir hatten kaum eine Wahl.“

Kritik an anderen EU-Staaten

Josemans kritisiert auch die Haltung der anderen EU-Staaten. Mit dem neuerlichen Verbot müssten die sich auf ein Aufblühen des illegalen Drogenmarktes innerhalb ihrer Staatsgrenzen gefasst machen. „Druck hat noch nie jemandem irgendwo auf der Welt etwas gebracht“, so Josemans, der für eine realistische Drogenpolitik plädiert, und das nicht nur in den Niederlanden.

Für Maastricht wird indes eine Zunahme der Drogenkriminalität befürchtet. Das gibt auch Petro Hermans zu, wenn er von den vielen „Drugrunners“ spricht, also Drogendealern, die zu Fu ß in der Stadt unterwegs sind und die nicht nur weiche Drogen, sondern auch harte wie Heroin oder Kokain im Sortiment führen.

Josemans ist überzeugt, dass infolge der neuen Regelung das Problem noch zunehmen wird. Maastricht werde für „Drugrunners“ aus den ganzen Niederlanden auf einen Schlag attraktiver – ein ganz neues (illegales) Geschäftsfeld tue sich auf. Auf der anderen Seite ging es Josemans darum, die 400 Jobs in den Coffeeshops der Stadt zu erhalten.