Mordpläne gegen Präsidenten verhindert

Das Terrornetzwerk Al-Kaida wollte angeblich den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai ermorden. Das teilte Geheimdienstsprecher Lutfullah Maschal am Mittwoch vor Journalisten in der Hauptstadt Kabul mit. Der afghanische Geheimdienst habe den Plan vereitelt. Sechs Verdächtige mit Verbindungen zu Al-Kaida seien verhaftet worden. «Sie hatten große Pläne, und einer davon war, Präsident Karsai zu ermorden», sagte der Geheimdienstsprecher.

Einer der Verhafteten sei ein Mitglied der Sicherheitskräfte, die den Präsidenten bewachen, sagte Maschal. Die Taliban «haben erfolgreich das Sicherheitsteam im Präsidentenpalast unterwandert und einen der Wachleute auf ihre Seite gezogen», ergänzte der Sprecher. Bei den anderen fünf Terrorverdächtigen handle es sich um einen Wissenschaftler von der Universität Kabul, drei Studenten und einen weiteren Einwohner von Kabul, hieß es. Der verdächtige Wissenschafter soll angeblich auch andere Terrorverbindungen haben. «Sie hatten Pläne für terroristische Aktivitäten in Washington und New York», sagte Maschal.

Mehrere Verhaftungen

Die Verhaftungen erfolgten knapp zwei Wochen nach der Ermordung des früheren afghanischen Präsidenten Burhanuddin Rabbani. Der Ex-Präsident war der Chef des Hohen Friedensrates und hatte im Auftrag von Präsident Karsai mit den Taliban Verhandlungen geführt. Seine Ermordung war ein schwerer Rückschlag für den von Karsai und vom Westen angestrebten Friedensprozess in Afghanistan, mit dem die Eskalation der Gewalt gestoppt und der Konflikt langfristig beendet werden soll.

Der afghanische Geheimdienst geht davon aus, dass der Mord an Rabbani von der Taliban-Führung in Pakistan geplant wurde. Nach Angaben des Präsidentenbüros sei der Attentäter, der Rabbani am 20. September in Kabul getötet hatte, pakistanischer Staatsbürger gewesen. Das hätten die Ermittlungen ergeben. Ob die Taliban an dem Mord beteiligt waren, ist unklar. Sie haben sich bislang nicht zu dem Attentat bekannt.