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Parlament in den Niederlanden stimmt zu

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Als eines der letzten der 17 Euro-Länder haben die Niederlande am Donnerstagabend den Weg für die Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF freigemacht. In der Slowakei ist indes noch keine Einigung in Sicht.

Die gelb-schwarze Minderheitsregierung in Den Haag erreichte für ihren entsprechenden Antrag im Parlament dank der Unterstützung durch Oppositionsparteien eine deutliche Mehrheit. Insgesamt votierten 96 Abgeordnete in der namentlichen Abstimmung für den größeren EFSF, 44 dagegen. In den zweitägigen Debatten um den EFSF hatte der christdemokratische Finanzminister Jan Kees de Jager den Abgeordneten zugesichert, sie behielten die Kontrolle über die konkrete Anwendung des EFSF.

Der Fonds soll künftig bis zu 440 Milliarden Euro Notkredite an Krisenländer verleihen können, neue Aufgaben bekommen und schlagkräftiger werden. Die Parlamentsentscheidungen in Malta und in der Slowakei stehen noch aus.

Slowakei stellt sich noch quer

Die Entscheidung des slowakischen Parlaments über die geplante Ausweitung des EuroRettungsschirm EFSF ist weiter völlig ungewiss. Die Gegner der EFSF-Erweiterung signalisierten zwar am Donnerstag erstmals ein Nachgeben, relativierten dies aber kurz darauf wieder.

Die neoliberale Partei SaS von Parlamentspräsident Richard Sulik wollte bisher auch um den Preis eines Zerfalls der Regierung eine Zustimmung zur geplanten Aufstockung des Krisen-Fonds verhindern. Der SaS-Fraktionsvorsitzende Jozef Kollar sagte der staatlichen Nachrichtenagentur TASR jedoch, seine Partei werde am 11. Oktober unter bestimmten Bedingungen mit Ja stimmen. Es gebe eine mögliche Kompromiss-Lösung, die Entscheidung darüber liege nun in den Händen von Premierministerin Iveta Radicova und den Koalitionspartnern.

Kompromiss abgelehnt

Später verhandelte der Koalitionsrat der vier bürgerlichen Regierungsparteien über diesen Kompromissvorschlag, kam aber zu keiner Lösung. Die erkrankte Ministerpräsidentin Radicova konnte nicht an der Sitzung teilnehmen. Mit ihrer Abwesenheit begründeten mehrere Koalitionspolitiker, dass es zunächst keine Lösung geben könne. Parlamentspräsident Richard Sulik als Wortführer der Euroschirm-Gegner verließ die Sitzung vorzeitig, ohne eine Erklärung abzugeben.

Der von Kollar angesprochene Kompromissvorschlag würde bedeuten, dass das Parlament zwar prinzipiell einer EFSF-Erweiterung zustimmt. Zugleich aber soll ein zusätzliches Gesetz beschlossen werden: Dies solle festlegen, dass Kreditvergaben an Schuldnerländer nur nach neuerlicher Entscheidung durch das Parlament möglich wären.

Zweifel an der Durchsetzung

Die Koalitionspartner hätten aber Zweifel, ob eine solche Regelung international durchsetzbar sei, erläuterte eine SaS-Parteisprecherin der dpa. Außerdem müssten sich die Koalitionspartner laut der Kompromissformel schon im Voraus verpflichten, gemeinsam den dauerhaften Stabilisierungsmechanismus ESM abzulehnen, der ab 2013 den Rettungsschirm EFSF ersetzen soll.

Ein Nein der Slowakei zum EFSF könnte die Ausweitung des Euro-Rettungsschirms scheitern lassen. Diese kann nach den derzeitigen Regeln nur mit Zustimmung aller 17 Euro-Länder in Kraft treten.