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Zweite Kündigung

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SAARBRÜCKEN - Nach dem Skandal um den Neubau am Saarland-Museum hat das Aufsichtsgremium eine zweite Kündigung gegen den wegen Untreue angeklagten bisherigen Vorstand Ralph Melcher beschlossen.

Das Kuratorium der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz habe am späten Montagabend der Kündigung des Museum-Chefs mit neun Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen zugestimmt, berichtete eine Sprecherin des Kulturministeriums am Dienstag in Saarbrücken.

Der suspendierte Chef des Museums erhielt jetzt seine Kündigungspapiere.

In den vergangenen Wochen sind immer neue Vorwürfe im Zusammenhang mit dem zunehmend teurer gewordenen Bau eines Vierten Pavillons für die Moderne Galerie des Museums bekanntgeworden. Der Rechnungshof und ein externer Gutachter prüfen derzeit die Vorgänge bei dem Bauvorhaben. Der Rechnungshof will nach Angaben eines Sprechers seinen Prüfbericht bis Ende Oktober/Anfang November fertigstellen.

Seit Mai beurlaubt

Das Kuratorium hatte am Freitag eine erste fristlose Kündigung gegen Melcher wegen grober Pflichtverletzungen ausgesprochen. Der bereits seit Mai beurlaubte Museums-Chef soll unter anderem einem inzwischen gekündigten Architekten, der mit der Betreuung des Museumsneubaus beauftragt worden war, eigenmächtig die Bezüge vervielfacht haben.

Die zweite fristlose Kündigung soll jetzt mit dem Verdacht der Staatsanwaltschaft begründet werden. Laut Anklage soll Melcher mit dem Projektsteuerer einen fingierten Beratervertrag abgeschlossen haben, der Schmiergeldzahlungen in Höhe von mehr als 8000 Euro kaschieren sollte.

Melcher weist die Vorwürfe zurück. Nach Angaben seines Anwalts sollen unter anderem diese Nebentätigkeit genehmigt und entsprechende Leistungen erbracht worden sein. Melcher erwägt, gegen die fristlosen Kündigungen zu klagen.