Im Zuge der Bundeswehrreform wird die Zahl der Soldaten im Saarland von derzeit mehr als 2700 nahezu halbiert. Nach den am Mittwoch in Berlin vorgestellten Plänen des Bundesverteidigungsministeriums verliert das Saarland im Schnitt so viele Dienstposten für Soldaten und Zivilisten wie kein anderes Bundesland. Künftig kommen danach 1,4 Soldaten und Zivilkräfte auf 1000 Einwohner.
Fünf der 33 Bundeswehr-Standorte in Rheinland-Pfalz werden schließen. Davon sind Speyer, Kusel, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Birkenfeld und Emmerzhausen betroffen. An den fünf Standorten gibt es derzeit mehr als 3000 Soldaten und Zivilkräfte, der größte ist Speyer mit fast 1200.
<Strukturen straffen
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck zeigte sich enttäuscht über die Schließungen, hält die Pläne aber insgesamt für tragbar für das Land. Er forderte finanziellen Ausgleich vom Bund. «Es geht schon darum, dass wir Größenordnungen insgesamt in Deutschland in einer dreistelligen Millionenhöhe erwarten müssen,» so Beck im Deutschlandfunk
Die deutsche Regierung hat mit der Reform eine Konzentration der Streitkräfte auf deutlich weniger Standorte als bisher beschlossen. Das Kabinett billigte am Mittwoch das entsprechende Konzept von Verteidigungsminister Thomas de Maizière.
Weniger Soldaten
Wie der Minister anschließend in Berlin bekanntgab, werden 31 der knapp 400 Standorte der Bundeswehr vollständig geschlossen. 90 weitere sollen drastisch verkleinert werden. Der Minister unterstrich, dass die Streitkräfte im ganzen Land präsent blieben. Allerdings müssten sie so stationiert werden, dass sie ihren Auftrag trotz der Sparmaßnahmen des Staates und mit geringerer Personalstärke erfüllen könnten.
Die Konzentration der Truppen ist Teil einer umfassenden Reform der Streitkräfte. Sie ergibt sich insbesondere aus einer Aussetzung der Wehrpflicht und einer deutlich verringerten Personalstärke. Die Bundeswehr soll künftig nur noch 170.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie zwischen 5000 und 15.000 freiwillig Wehrdienstleistende haben. Derzeit ist sie bereits auf etwa 206.000 Soldatinnen und Soldaten geschrumpft.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können