«Online müssen dieselben Regeln gelten wie offline» – auf dieses Ziel haben sich Politiker und Experten aus der ganzen Welt zum Abschluss einer hochkarätig besetzten Cyberspace-Konferenz in London geeinigt. Es geht vor allem um Problembereiche, wie Internetkriminalität und Regeln für den wirtschaftlichen Wettbewerb im Netz. Man habe jetzt die Grundlagen gelegt, müsse aber von nun an in ständigem Dialog bleiben, sagte der britische Außenminister William Hague am Mittwoch.
Vor allem beim Thema Kriminalität im Internet müsse endlich grenzüberschreitend zusammengearbeitet werden, betonte Hague. «Der rasende Anstieg der Cyberkriminalität ist eine wachsende Bedrohung für unsere Bürger. Bisher haben wir nur ab und zu darüber gesprochen – das muss aber eine feste Einrichtung werden. Nur, weil in vielen Regierungen niemand wirklich dafür zuständig ist, können wir es nicht mehr länger ignorieren.» Dafür soll auf bereits bestehende Abkommen aufgebaut werden.
Mehr Zugang für Entwicklungsländer
Da das Internet einer der bedeutendsten Motoren für Wirtschaftswachstum sei, müsse sichergestellt werden, dass auch die Entwicklungsländer mehr Zugang dazu bekämen, heißt es in einer zum Konferenzabschluss herausgegebenen Erklärung. Gleichzeitig müsse mit der weiteren Verbreitung klargestellt werden, dass die Nutzung des Netzes sowohl für Unternehmen als auch Individuen absolut sicher sei.
Hague sagte, dass keine Regierung der Welt sich mehr der Illusion hingeben könne, die Bürger vom Internet fernzuhalten und damit kontrollieren zu können. Dank der Flut von frei zugänglichen Informationen und den Austauschmöglichkeiten würden solche Barrieren niedergerissen. «Die Regierungen, die das versuchen, werden scheitern», sagte Hague.
Die Cyber-Konferenz soll künftig jährlich stattfinden – 2012 in Ungarn, 2013 in Südkorea. In London waren 700 Politiker, Wissenschaftler und Experten aus 60 Ländern dabei.
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