Im Zeichen der schweren Schuldenkrise Europas nehmen die führenden Industriestaaten der Welt auf dem G20-Gipfel am Donnerstag in Cannes offiziell ihre Beratungen auf. Zu Beginn des zweitägigen Treffens geht es um einen Aktionsplan für Wachstum und Beschäftigung. Weiteres Thema am ersten Gipfeltag ist der Welthandel.
Schwerpunkte sind die Entwicklung der Weltwirtschaft, eine Reform des internationalen Währungssystems und eine weitere Regulierung der Finanzmärkte. Gastgeber ist Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy.
Treffen mit Obama
Weil die schweren Turbulenzen in der Euro-Zone praktisch alles andere überlagern, rücken bei dem Treffen der G-20 wichtige sonstige Themen in den Hintergrund. Dazu gehören die Rohstoff- und Nahrungsmittelsicherheit, Fragen der Infrastruktur und des Handels oder die Doha-Runde. Nichtregierungsorganisationen kritisieren das scharf.
Vor dem offiziellen Auftakt trifft Nicolas Sarkozy und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Vormittag mit US-Präsident Barack Obama zusammen. Obama hofft auf weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Weltwirtschaft, von der auch die lahmende US-Konjunktur profitieren könnte.
«Wir sind gewappnet»
Ebenfalls vor dem eigentlichen Beginn wollen sich die politischen Spitzen Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Spaniens abstimmen. Auch die EU-Institutionen sollen mit am Tisch sitzen, außerdem die EZB und der IWF – insgesamt eine Art Frankfurter Runde plus zwei.
Die Euro-Länder haben den Druck auf Griechenland massiv erhöht. Das griechische Volk müsse klar sagen, ob es weiter in der Euro-Zone verbleiben wolle oder nicht, erklärten Merkel und Sarkozy am späten Abend in Cannes. Auch ein Austritt aus der Euro-Gruppe ist kein Tabu mehr. «Wir sind gewappnet», sagte Merkel.
Zu Demaart
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