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Die Rückkehr der gemeinen Bettwanze

Die Rückkehr der gemeinen Bettwanze
(Umweltbundesamt)

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NANCY/LUXEMBURG – Vor 20 Jahren gab man sich der Illusion hin, dass die gemeine Bettwanze in unseren Breitengraden ausgerottet war. Pustekuchen.

Der Blutsauger «cimex lactularius» ist nach Westeuropa und in die USA zurückgekehrt, und zwar in Scharen.
Die Wanze findet man inzwischen wieder in Luxushotels (früher in den billigen Absteigen), in Unterwäschegeschäften oder beispielsweise im UNO-Gebäude in New York. Seit Jahren schlagen Fachleute und Mediziner Alarm, neuerdings auch in Nancy, wie «est républicain» meldet.

Nachtaktiv

Die Wanzen verstecken sich unter Matratzen, Bettdecken, unter Teppichen und hinter Tapeten. Sie sind nachtaktiv und entwickeln ihre Hauptaktivitäten zwischen 2 und 5 Uhr nachts. Ihre Stiche sind unangenehm, rufen Juckreiz und Allergien hervor und können ansteckende Krankheiten übertragen.

Laut französischen «Szenekennern» sei der Kampf gegen die Bettwanzen schon fast verloren. Früher versuchte man sie mit verschiedenen chemischen Unziefergiften (z.B. DDT) auszurotten, doch Wisssenschaftler haben festgestellt, dass die genmutierten Insekten inzwischen das 250fache einer normalen Dosis überleben. Die Bekämpfung dieser Pest kann eigentlich nur von professionellen Kammerjägern durchgeführt werden.

Blinde Passagiere

Einer der Ursachen für die erneute Verbreitung der Bettwanze ist die weltweite Globalisierung. Das Insekt reist nämlich als blinder Passagier in den Koffern der Touristen mit, die aus Asien, Afrika und Lateinamerika nach Hause zurückkehren und findet ein neues Heim in unseren Wohnungen und Schlafzimmern. Ihr Vorzugseinzugsgebiet bleiben allerdings die Hotels, wo sie aus dem Gepäck ausländischer Touristen krabbeln und sich tausendfach vermehren.

Wie uns der Vertreter einer in Luxemburg ansässigen Kammerjägerfirmen bestätigte, ist das Wanzen-Phänomen auch in unserer Region aktuell. Allerdings hat man in dieser Hinsicht nicht mehr Einsätze gefahren als in früheren Jahren. Auszuschliessen ist laut Meinung der Experten aber nicht, dass die Tierchen nicht vor unserer Grenze Halt machen.