Wer sich das neue Computerspiel Battlefield 3 kauft, muss zusätzlich ein Programm namens «Origin» herunterladen, um das Spiel überhaupt starten zu können. Diese Software nistet sich im Rechner ein und durchforstet die Festplatte nach jeglicher Art von Daten. Auch solche, die persönlicher Natur sind und mit dem Spiel in keiner Weise in Verbindung stehen. Durch die Internetverbindung werden diese sensiblen Daten an den Hersteller Electronic Arts gesendet.
Diese Vorgehensweise scheint nicht legal zu sein, so Gérard Lommel, Präsident des Luxemburger Datenschutzes gegenüber Tageblatt.lu. Deshalb wurden nun technische Untersuchungen in die Wege geleitet. In Zusammenarbeit mit den Deutschen Landesbeauftragten für Datenschutz in Nordrhein-Westfalen und deren Schweizer Kollegen, den Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten in Genf wird geprüft, ob die Datenerhebung der bestehenden Rechtslage entspricht oder nicht.
Rasante Online-Welt
Allgemein sei es ein Problem, dass die Online-Welt sich rasant weiterentwickele, die bestehenden Gesetze jedoch nur mühsam hinterherhinken würden, so Lommel. Es fehle überall an Regelungen. Bedeutende Fortschritte habe man dennoch bei den Aktivitäten von Ebay, Paypal und iTunes, die alle ihren Sitz in Luxemburg haben, erzielt. Durch konstruktive Zusammenarbeit zwischen Firmen und Datenschützern habe man einen zufriedenstellenden Rechtsrahmen geschaffen.
Im Falle von Electronic Arts werde man in den nächsten Wochen sicherlich konkrete Ergebnisse haben, so Lommel. Stellt sich heraus, dass diese Art der Datenerhebung illegitim ist, folgt eine Anklage.
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