Ab Montag ist Großherzog Henri auf offizieller Visite im Vietnam. Begleitet wird er von drei Ministern, Außenminister Jean Asselborn, Wirtschaftsminister Jeannot Krecké, sowie der Ministerin für Entwicklungshilfe Marie-Josée Jacobs.
Das Programm ist gut gefüllt. Nach einer Reisezeit von fast 24 Stunden wird die Landeshauptstadt Hanoi die erste Etappe der fünftägigen Reise. Dort soll der Großherzog mit allen militärischen Ehren offiziell von seinem Gastgeber empfangen werden. Die Reise hätte bereits Anfang des Jahres stattfinden sollen, jedoch musste der Großherzog damals aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Auf dem Reiseplan des Großherzogs stehen, nach dem Treffen mit dem Präsidenten, Gespräche mit dem Staatsminister der sozialistischen Republik, sowie mit dem Präsidenten der vietnamesischen Nationalversammlung und dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei.
Nach zwei Tagen mit politischen Treffen in Hanoi soll die Luxemburger Delegation in die Küstenstadt Hué reisen. Dort soll unter anderem eine Hotelschule besucht werden, die mit Geldern der Luxemburger Entwicklungshilfe aufgebaut wurde.
Als dritte Etappe ist ein Abstecher nach Ho Chi Minh-Stadt geplant. Die Stadt, die früher Saigon hiess, ist das Wirtschaftszentrum Vietnams. Hier werden 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, 30 Prozent der Industrieproduktion, und 40 Prozent aller Exportwaren hergestellt. Wirtschaftsminister Krecké und Großherzog Henri werden versuchen, den Luxemburger Unternehmen beim Aufbau neuer Kontakte zu unterstützen.
Wenige Luxemburger Unternehmen
Verglichen mit früheren Reisen nach Russland oder in die Vereinigte Arabische Emirate sind jedoch nur relativ wenig Luxemburger Unternehmen mit von der Partie. Zudem stossen die meisten erst in Ho Chi Minh-Stadt zur Delegation hinzu. Zu den rund 15 Unternehmen, die den Großherzog begleiten, zählen die SES aus Betzdorf, der Anlagenbauer Paul Wurth, die Jan de Nul Gruppe und die Cargolux. Die ersten drei sind bereits im Vietnam tätig – mehr dazu berichtet das Tageblatt in den nächsten Tagen.
Bisher jedoch sind die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern – im Gegensatz zur Entwicklungshilfe – relativ unbedeutend. Im Schnitt exportierte Luxemburg in den letzten zehn Jahren Waren im Wert von einer bis vier Millionen Euro in das asiatische Land. Die beliebtesten Güter sind Maschinen und technische Ausrüstungen. Vietnam hingegen exportierte, laut Statec, bis 2008 nur Waren im Wert von etwa 200.000 Euro pro Jahr nach Luxemburg. Seit dem Jahr 2009 ist diese Summe sprunghaft angestiegen, auf rund drei Millionen Euro. Der Exportschlager: Schuhe.
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