Sonntag21. Dezember 2025

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Krise wirkt sich auf Tourismus aus

Krise wirkt sich auf Tourismus aus
(Tageblatt.lu)

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Gemeinsam mit der Luxemburger Delegation ist Großherzog Henri am Mittwoch auf der dritten Etappe seines offiziellen Besuchs nach Ho-Chi-Minh-Stadt gereist.

Für Aufregung bei der Delegation in Vietnam sorgten die Meldungen um einen baldigen Rücktritt des Luxemburger Wirtschaftsministers Jeannot Krecké. Dieser befand sich ebenfalls in Vietnam. Nach Hue hatte er den Großherzog allerdings nicht begleitet. Er war gleich von Vietnams Landeshauptstadt Hanoi in die Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt gereist.

Eigentlich sollte Krecké am Abend die Wirtschaftsdelegation sowie den Großherzog zu einem gemütlichen Kennenlernen einladen. Doch dazu kam es nicht mehr. Der Minister ist gegen 18 Uhr (12 Uhr Luxemburger Zeit) überstürzt abgereist. Er wollte keine Erklärungen abgeben. Nur so viel ist klar: Außenminister Jean Asselborn musste danach auch seine Pläne ändern.

Asselborn ersetzt

Eigentlich wollte er zurück nach Luxemburg fliegen, da, während die Politik in Hanoi gemacht wird, das Geschäftszentrum Vietnams Ho-Chi-Minh-Stadt ist. Doch, jetzt muss Asselborn den abgereisten Wirtschaftsminister auf dem von Luxemburg organisierten Seminar von Donnerstagmorgen ersetzen. Dort soll Luxemburg der aufstrebenden Wirtschaftsmacht Vietnam seine Vorzüge erklären. Eingeladen sind auch Großherzog Henri und der Vorsitzende des Volkskomitees von Ho-Chi-Minh-Stadt.

Ho-Chi-Minh-Stadt, vielerorts noch bekannt unter dem Namen Saigon, ist anders als Hanoi oder Hue. Ho-Chi-Minh-Stadt ist eine asiatische Boomstadt wie aus dem Bilderbuch. Überall Neonleuchten und neue, moderne Hochhäuser. Zudem gibt es hier noch mehr Motorräder. Begonnen hatte der Tag deutlich ruhiger, in Hue. Zuerst tauchte Großherzog Henri in die Geschichte ein. Er besichtigte die Verbotene Stadt, die nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt in Peking erbaut wurde.

«Moien»

Die Spuren der starken Regenfälle waren auch hier weithin sichtbar, wenn auch weniger als am Vortag. Laut lokalen Medienberichten seien in den letzten Tagen mehrere Tausend Häuser überschwemmt worden, selbst sieben Tote habe es gegeben. Der Großherzog kündigte eine Soforthilfe von 100.000 Euro an. Danach stand ein Besuch der Hotelschule auf dem Plan, die mit Hilfe von Luxemburger Entwicklungsgeldern finanziert wurde und wird.

Ein Wort auf Luxemburgisch hatte jeder der dortigen Schüler gelernt: „Moien“. Es war an allen Ecken zu hören. Fast 8.000 Studenten haben seit 2002 hier bereits Kurse besucht. Sie alle erhoffen sich bessere Jobmöglichkeiten.
Doch, während die Zahl der Touristen in Vietnam in den letzten Jahren auf über 5 Millionen angestiegen ist, so rechnet der Verband in diesem Jahr mit einem Rückgang. Schuld sei die Schuldenkrise der Eurostaaten, so ein Vertreter des Tourismusverbandes.
Auch eines von mehreren kleinen Projekten, die Luxemburg in Vietnam unterstützt, wurde besucht: Ein katholisches Waisenheim für Mädchen.

Rund 30 Nonnen kümmern sich dort um Mädchen zwischen einem und 18 Jahren. Mal wurden sie von ihren Eltern ausgesetzt, mal waren die Eltern gestorben. Insgesamt 67 Mädchen leben im Heim. 17 dieser Kinder sind schwer behindert. Um ihnen das Leben zu erleichtern, hat Luxemburg den Aufbau eines kleinen Zentrums zum Erlernen des Schneiderberufs mitfinanziert.