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ArcelorMittal könnte abgestuft werden

ArcelorMittal könnte abgestuft werden
(dpa)

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Der weltgrößte, in Luxemburg beheimatete Stahlkonzern ArcelorMittal muss mit einer Abstufung seiner Benotung durch die Rating Agentur Standard & Poor´s rechnen.

Standard & Poor´s meint, dass die Verschuldung von ArcelorMittal über dem Niveau liegt, das mit der derzeitigen Benotung von «BBB -» vereinbar sei. Der Abbau der Schulden in naher Zukunft sei in einem unsicheren makro-ökonomischen Umfeld unwahrscheinlich, schreibt die Agentur in einer Stellungnahme. Die Agentur benotet das Unternehmen damit mit einem negativen Ausblick.

Die Stufen
Für ihre Einstufungen verwenden die Ratingagenturen Buchstabencodes. Die Skala beginnt bei Standard & Poor’s und Fitch mit der Bestnote «AAA» (Englisch: «Triple A»). Es folgen «AA», «A», «BBB», «BB», «B», «CCC», «CC», «C». Die meisten Stufen können mit Plus- und Minuszeichen noch feiner unterteilt werden.

Ab «BB+» beginnt der spekulative Bereich, der auch «Ramsch» (englisch: «Junk») genannt wird. Die Skala reicht bis «D» – das bedeutet, dass ein Ausfall des Schuldners eingetreten ist.
dpa

ArcelorMittal weist zum Ende des dritten Quartals 2011 eine Verschuldung von 24,9 Milliarden US Dollar aus. Die Schulden sind in diesem Zeitraum nur um 100 Millionen Euro abgebaut worden. Das geht aus dem Quartalsbericht hervor.

In der Falle

Das «BBB–» Rating des Konzerns ist das geringste ernsthafte Rating der Rating Agentur S&P. Eine Abstufung unter «BBB-» würde bedeuten, dass die Schulden des Unternehmens auf die Ebene des Spielgeldes abgesenkt würden.

ArcelorMittal befindet sich in einer Falle. Finanzchef Aditya Mittal hatte einen großen Teil der Bankschulden umgewandelt in Obligationen, die zum Teil privat platziert worden sind. Mit Banken selbst hatte er die Laufzeit eines anderen Teiles der ArcelorMittal Schulden verlängert. Die schlechte Stahlkonjunktur erlaubt es dem Unternehmen nun aber nicht, genügend Einnahmen zu generieren, um den Schuldenberg substanziell zu verrringern. Eine Abstufung der Obligationen auf Spielgeld Niveau würde andererseits bedeuten, dass mit sofortiger Wirkung höhere Zinszahlungen auf das Unternehmen kommen würden.

«Finanzsituation wird schlechter»

Standard & Poor´s beschreibt diese Zwickmühle für AcelorMittal: «Die Finanzsituation des Unternehmens wird sich verschlechtern, wenn entweder Europa oder die USA in eine Rezession geraten.» Konzernchef und Hauptaktionär Lakshmi Mittal hatte in der vergangenen Woche bei der Vorstellung des Berichtes zum dritten Quartal 2011 gesagt, dass das Unternehmen davon ausgeht, in den kommenden Monaten unter Druck auf die Preise und auf die Auslieferungen zu geraten. Der operative Gewinn vor Steuern, Zinszahlungen, Abschreibung und Amortisation soll seiner Ankündigung nach im zweiten Halbjahr 2011 aber besser ausfallen als im zweiten Halbjahr 2010.