Unbekannte Galaxien entdecken, ferne Planeten und Sterne aufspüren und vielleicht sogar eine zweite Erde finden – das klingt nach den Abenteuern eines Raumschiffs im Fernsehen. Aber Heike Rauer macht das in echt: Sie sucht im Weltall nach neuen Planeten.
«Ich staune immer noch darüber, was es da draußen alles gibt», sagt die 50 Jahre alte Frau. Das Weltall hat sie schon immer fasziniert. «Als ich acht Jahre alt war, landete gerade der erste Mensch auf dem Mond», sagt sie. «Ich fand das unheimlich toll.» Danach wollte sie Astronautin werden, um ins Weltall zu fliegen. Irgendwann aber fand sie es noch spannender zu schauen, wie die Dinge im Weltall genau funktionieren. Also hat sie Astro-Physik studiert. Das ist die Wissenschaft von allem, was im All so herumschwirrt.
Bei einem Stern sind Planeten
Um neue Planeten zu suchen, fliegt Heike Rauer also nicht selbst ins All. Sie lässt einfach einen Satelliten gucken. Der heißt CoRoT. Und das geht so: «Planeten kreisen meistens um einen Stern», erklärt die Forscherin. So wie die Erde um die Sonne kreist. Denn die Sonne ist ja auch ein Stern. Wenn man nun lange auf einen Stern guckt, dann kann man mit Glück einen Planeten beobachten, der auf seiner Bahn immer wieder vor seinem Stern vorbeihuscht. Das sieht manchmal so ähnlich aus, wie wenn eine Mücke vor einer Lampe vorbeifliegt.
CoRoT misst also einfach über lange Zeit das Licht von Sternen und prüft, ob es sich regelmäßig verändert – eben durch einen Planeten. Und was der Satellit aufgenommen hat, guckt sich Heike Rauer dann an. Ganz bequem von der Erde aus, per Computer. «Wir wollen mit den Aufnahmen auch herausfinden, wie groß die Planeten sind und wie schnell sie um ihre Sonne kreisen», erklärt die Forscherin.
Insgesamt 24 neue Planeten hat der Satellit schon aufgespürt. Er sucht schon seit fünf Jahren. Fremde Planeten zu entdecken ist also gar nicht so einfach. Und bei der Suche ist natürlich eine Frage besonders spannend: Gibt es irgendwo einen Planeten, der wie unsere Erde ist? «Noch haben wir keinen gefunden», sagt Heike Rauer. «So kleine Planeten wie die Erde sind nämlich noch schwerer zu entdecken.» Die meisten gefundenen Planeten sind viel größer als die Erde!
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