Sonntag21. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Mehr Sicherheit in den Gruben

Mehr Sicherheit in den Gruben

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Wegen mehreren Grubenunglücken mit Dutzenden Toten hat Chinas Arbeitsschutzbehörde am Sonntag verschärfte Sicherheitsvorkehrungen in allen Gruben des Landes angeordnet.

Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua beschrieb Vizepräsident Zhang Dejiang die Aussichten für die Unfallverhütung trotz aller Bemühungen allerdings als «düster».

Vier Tage nach einem Gasausbruch in einem Bergwerk in Südwestchina waren 30 Kumpel tot geborgen, während es kaum noch Hoffnung für 13 Vermisste gab. Trotzdem liefen die Rettungsarbeiten weiter. Ein neues Unglück passierte am Sonntag in einer Grube im Kreis Jingtai in der Nordwestprovinz Gansu. Durch einen Wassereinbruch wurden sieben Bergleute verschüttet. Bergungstrupps pumpten das Wasser ab.

Manager in Haft

Nach dem Unglück in der illegal betriebenen Sizhuang Grube in der Südwestprovinz Yunnan wurden die verantwortlichen Manager festgenommen. Der Chef des Werkschutzamtes, Luo Lin, übte auch scharfe Kritik an den Behörden. Die Grube habe seit einem Jahr keine Betriebslizenz gehabt und sei im April zur Einstellung der Förderung aufgefordert worden. Lokale Funktionäre seien ihrer Aufsichtspflicht aber nicht nachgekommen.

Der Werkschutzchef kündigte eingehende Ermittlungen und eine strenge Bestrafung der Verantwortlichen an. In der Grube seien die Vorbeugungsmaßnahmen und der Arbeitsschutz «sehr schlecht» gewesen. Die Familien der getöteten Kumpel sollen laut Behörden jeweils 660 000 Yuan (umgerechnet 75 000 Euro) Entschädigung bekommen.

Das Unglück in Yunnan steht beispielhaft für viele andere Tragödien in der chinesischen Bergbauindustrie. Nirgendwo in der Welt leben Kumpel so gefährlich wie in China. Meist stecken hinter den Unglücken mangelnde Aufsicht, Korruption und Vetternwirtschaft zwischen Betreibern und Funktionären sowie schlechte Sicherheitsvorkehrungen. Tausende Kumpel sterben jedes Jahr. Die genaue Zahl ist nicht bekannt. Viele Unglücke werden vertuscht.