Der Farbstoff lasse Krebszellen kurz nach dem Aufsprühen grünlich leuchten und könnte Chirurgen so zeigen, ob an der operierten Stelle noch Krebsgewebe oder wenige Millimeter große Metastasen übrig geblieben seien, berichten Wissenschaftler im Fachjournal «Science Translational Medicine».
Das binnen Sekunden bis Minuten wirkende Spray sei an menschlichen Eierstockkrebszellen in Mäusen getestet worden, schreiben die japanischen und US-amerikanischen Forscher. Bisherige Färbeverfahren, etwa mit fluoreszierenden Antikörpern, nähmen mehrere Stunden oder gar Tage in Anspruch.
Farbstoff durch Krebsenzym aktiviert
Die Mediziner um Yasuteru Urano von der Universität Tokio stellten einen Farbstoff namens gGlu-HMRG her. Er wird von einem Enzym, das in den Zellen vieler Krebsarten aktiv ist, aktiviert: der sogenannten Gamma-Glutamyltranspeptidase (GGT). In Kulturen menschlicher Zellen und bei den Versuchen mit Mäusen habe gGlu-HMRG rasch fluoresziert. Der Kontrast zwischen Krebszellen und normalem Gewebe sei sehr deutlich gewesen, schreiben die Forscher.
In einem Begleitkommentar erläutern Mediziner aus San Diego (Kalifornien/USA), dass klinische Versuche mit anderen Farbstoffen bereits zeigten, dass sich markierte Tumore besser entfernen lassen. Vorteile der neuen Methode seien ihre simple Anwendung und das rasche Ergebnis. Die gGlu-HMRG-Fluoreszenz halte zudem mindestens eine Stunde an, schreiben Michael Bouvet von der Universität Kalifornien und Robert Hoffman vom Biotechnologie-Unternehmen AntiCancer. Die Methode sei aber auf Tumore mit hoher GGT-Aktivität beschränkt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können