„Nichts ist mehr so wie es war“, das sagt der diesjährige Medizin-Nobelpreisträger Jules A. Hoffmann in einem Tageblatt-Interview.
Jules Hoffmann. (Foto: Pierre Matgé)
Interviews, Empfänge, Konferenzen: Ein Termin jagt seit knapp zwei Monaten den nächsten. Aber Jules Hoffmann, der zusammen mit den US-Forschern Bruce Beutler und dem Kanadier Ralph Steinman am 10. Dezember für seine Arbeiten bezüglich der Aktivierung angeborener Immunitätsmechanismen ausgezeichnet werden wird, sieht das Ganze in einer gewissen Weise als Teil seiner Arbeit an. Schließlich würde er mit Steuergeldern bezahlt, da sei es nur normal, der Öffentlichkeit zu erklären wozu deren Gelder genutzt und welche Ergebnisse erzielt würden.
Überrascht wurde Hoffmann von seinem Preis nur bedingt. Dass der Bereich angeborene Immunologie, der Forschungsbereich Hoffmanns, irgendwann ausgezeichnet würde, habe in Wissenschaftskreisen seit Jahren festgestanden. Nur der Zeitpunkt sei unklar gewesen. Und welche Forscher den Preis erhalten würden, denn weltweit, kämen in diesem Bereich fünf bis sechs Forscher in Frage, bleibt Hoffmann bescheiden.
Adoptivland
Der gebürtige Luxemburger erklärt im Tageblatt-Interview aber auch, dass er seiner Heimat noch auf verschiedenen Ebenen verbunden ist. Die luxemburgische Staatsbürgerschaft, die er vor mehreren Jahrzehnten aus beruflichen Gründen aufgeben mußte, würde er aber nicht wieder annehmen. Einerseits empfände er dies als unfair seinem „Adoptivland“ Frankreich gegenüber, andererseits spielten Nationalitäten für ihn keine große Rolle.
Im Tageblatt-Interview erklärt Hoffmann schließlich was der Nobel-Preis für ihn persönlich bedeutet, wie sein Treffen mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy verlief und wofür er sein Preisgeld auszugeben gedenkt.
Das vollständige, doppelseitige Interview in der Donnerstag-Ausgabe des Tageblatt.
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