Die eben noch bunt flimmernde Show-Beleuchtung erlischt. Das grelle Neonlicht zeigt den rund 3.000 Gästen im Saal: Die Sendung ist vorbei. Doch so richtig scheint die Rothaus-Halle in Friedrichshafen niemand verlassen zu wollen. «Es ist ein tief-trauriger Moment», sagt Wolfgang Lippert, der regungslos in der ersten Reihe sitzt.
Er selbst durfte «Wetten, dass..?» nur zwei Jahre moderieren. Böse ist er «Thommy», wie er sagt, deshalb nicht. Sein Vertrag sei eben nicht verlängert worden. Vor der letzen Sendung am Samstagabend hätten bei beiden sogar noch kurz gesprochen. «Ich habe ihm über die Schulter gespuckt und für die letzte Show viel Glück gewünscht», sagt Lippert.
«Ich habe ein bisschen geweint»
Gottschalk selbst hatte im Freitag noch vor Journalisten verkündet, er wolle einen Abschied ohne Tränen. Doch während vorne auf der Wettcouch bei Ko-Moderatorin Michelle Hunziker gegen Ende die Tränen kullern, ringen auch viele Besucher um Fassung. «Ich habe ein bisschen geweint», gesteht ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel. «Wetten, dass..?» sei doch zu DDR-Zeiten die einzige West-Sendung gewesen, die sie hätte schauen dürfen.
«Da ist gerade ein Stück Kindheit zu Ende gegangen», sagt auch TV-Kollegin Katrin Müller-Hohenstein, die die Show gemeinsam mit Kiewel von der ersten Reihe aus verfolgt hat.
«Schade, dass Gottschalk aufhört»
Auch die weniger prominenten Zuschauer in Friedrichshafen zeigen sich von der Sendung berührt. Während des Abschieds-Feuerwerks in Form des Schiftzugs «Danke Thomas», ziehen zahlreiche Gäste die Taschentücher hervor. Stehende Ovationen für den Moderator folgen. «Schade, dass er aufhört», sagt eine Zuschauerin. «Wir werden sehen, wer nun kommt.» Eine Gruppe in den hinteren Blöcken packt soeben die «Forever Thommy»-Plakate wieder ein.
Während in der Sendung Gottschalk und Günther Jauch Anlass für neue Nachfolge-Spekualtionen boten, geht die Raterei hinter den Kulissen nach drei stündigen Show weiter. «Ich hoffe sehr, dass ‹Wetten, dass..?› als Format bestehen bleibt», sagt Wolfgang Lippert. Wer auch immer Gottschalk beerben werde, charmant müsse der Nachfolger auf jeden Fall sein.
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